OnePlus 5: Smartphone mit Tele-Kamera und 8 GByte Speicher

Der chinesische Hersteller OnePlus bringt ein Smartphone mit High-End-Ausstattung ab 500 Euro mit einem der schnellsten Prozessoren, einer Kamera mit zwei Sensoren, Metallgehäuse und OLED-Display. Dessen Auflösung allerdings enttäuscht ein wenig.

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OnePlus 5: Smartphone mit Tele-Kamera und 8 GByte Speicher

OnePlus 5: Vor allem die Kamera ist besser als beim Vorgänger OnePlus 3T.

(Bild: OnePlus)

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Inhaltsverzeichnis

Der hierzulande immer noch weitgehend unbekannte Hersteller OnePlus will High-End-Smartphones zum Mittelklasse-Preis anbieten, und so liest sich die Ausstattungsliste des OnePlus 5 beeindruckend. Vor allem setzt sich das Smartphone deutlicher vom Vorgänger ab, als es das aktuelle Modell OnePlus 3T von dessen Vorgänger geschafft hat, dem OnePlus 3. Hatten diese beiden ein identisches Kameramodul, das knapp mit der Oberklasse mithält, soll das OnePlus 5 es nun mit der Spitzenklasse aufnehmen – dank Dual-Kamera.

Die Doppelkamera sitzt nicht wie beim 3T mittig, sondern an einer Gehäuseseite.

(Bild: OnePlus)

OnePlus verfolgt dabei das gleiche Konzept wie Apple beim iPhone 7+ und Asus beim Zenfone Zoom S: Die erste Linse ist ein normaler Weitwinkel mit f/1,7, der zweite ein Teleobjektiv mit f/2,6. Den genauen Zoomfaktor nennt der Hersteller nicht, er liegt also vermutlich zwischen den 2x von Apple und 2,3x von Asus. Der Zoom-Sensor nimmt 20 Megapixel auf, der normale 16 Megapixel, beide stammen von Sony.

Außer dem Zoom beherrscht die Doppelkamera einen Portraitmodus, bei dem der eine Sensor das Objekt ablichtet und der andere für eine Tiefenunschärfe sorgt. Die Parallaxeneffekte des Bokehs soll ein spezieller Algorithmus herausrechnen. Im Pro-Modus erlaubt die Kamera-App, alle Aufnahmeparameter frei einzustellen, auch DNG-Bilder sind möglich. Sie kann zudem einen künstlichen Horizont sowie ein Histogramm einblenden.

Am Gehäuse hat sich gegenüber dem 3T wenig getan: Es besteht aus eloxiertem Aluminium und ist in schwarz sowie dunkelgrau lieferbar. Ein Schalter an der Seite schaltet zwischen Normal-, Nicht-Stören- und Stumm-Modus um. Eine Kopfhörerbuchse ist vorhanden. Ein besonderer Schutz gegen Wasser oder Schmutzt besteht nicht.

Drin steckt High-End: Der Hauptspeicher ist 6 oder 8 GByte groß, der Flash-Speicher 64 oder 128 GByte. Ein Speicherslot fehlt. Der Prozessor, ein Snapdragon 835 mit 2,45 GHz und acht Kernen gehört zu den schnellsten am Markt. Zudem sind Bluetooth 5.0, WLAN nach 802.11ac mit 2x2-MIMO und ein Satellitenempfänger für GPS, Glonass und Beidou an Bord. Die USB-C-Buchse beherrscht nur USB-2.0-Geschwindigkeit.

Das LTE-Modul hat zwei SIM-Slots. Es unterstützt Cat. 12 (Dreifach-Trägerbündelung, 600 MBit/s im Download) und alle hierzulande gebräuchlichen Bänder inklusive dem zukünftigen Band 8 (900 MHz).

Das Display ist wie beim OnePlus 3T ein farbkräftiges OLED-Panel mit 5,5 Zoll und 1920 × 1080 Punkten – das wirkt bei weitem nicht pixelig, aber die Oberklasse-Konkurrenz mit 2560 × 1440 Pixel oder mehr sieht einen Hauch schärfer aus. Der Rand ist schmal, was durch die gebogen geschliffene Scheibe verstärkt wird. Es wirkt damit nicht so altbacken wie manch anderes Design, erzeugt aber auch nicht den SciFi-Effekt eines Samsung Galaxy S8.

Der Pro-Modus der Kamera-App blendet ein Histogramm ein, nimmt wahlweise in DNG auf und erlaubt, Parameter wie ISO und Belichtungszeit einzustellen.

(Bild: OnePlus)

Unter dem Display sitzt ein Fingerabdruck-Sensor, der auch als Home-Fläche (drücken lässt er sich nicht) dient. Die zwei Sensorflächen daneben für die Android-Steuerung sind auf Wunsch beleuchtet.

Der Akku fasst 3300 mAh und ist fest eingebaut. Er lädt per Schnellladetechnik "Dash Charge" und soll 20 Prozent länger halten als beim schon lange laufenden OnePlus 3T. Eine Drahtlosladetechnik ist nicht eingebaut. Installiert ist das auf Android 7.1.1 aufbauende OxygenOS.

Der Portraitmodus nimmt den Vordergrund mit dem ersten Sensor scharf auf und lässt mit dem zweiten Sensor den Hintergrund verschwimmen.

(Bild: OnePlus)

OnePlus will das 5 schon im Juni ausliefern – am 27. geht es los. Zwei Varianten sollen nach Europa geliefert werden: In grau mit 6 GByte Haupt- und 64 GByte Flash-Speicher kostet es 499 Euro, in schickem schwarz mit 128 GByte Flash- und 8 GByte Hauptspeicher 559 Euro.

Gegen aktuelle Spitzenmodelle ab 700 Euro ist das OnePlus 5 damit gut aufgestellt – zumindest wenn die Kamera im Test ihre Versprechen einlöst. Schwieriger wird's im Vergleich zur Vorjahres-Spitzengruppe wie dem Galaxy S7 (ab 179,99 €) oder S7 Edge (ab 199 €), die gerade mit ihren Spitzenkameras das Alleinstellungsmerkmal des OnePlus 5 angehen. Der Vergleich mit dem Zoom eines iPhone 7+ wird spannend werden, doch den weniger interessanten Dual-Kameras eines LG G6 (ab 522,14 €) (noch weitwinkeliger) und Huawei Mate 9 dürfte das OnePlus 5 überlegen sein.

Abgesehen von einer kurzen Marketingaktion unter anderem in Berlin wird man das OnePlus 5 nur online beim Hersteller direkt kaufen können. Obwohl OnePlus keine Niederlassung hierzulande hat, geht man kein besonderes Risiko ein: OnePlus gewährt eine zweijährige Gewährleistung und ein 15-tägiges Rückgaberecht. Der Versand findet inzwischen aus EU-Lagern statt, sodass keine Einfuhrumsatzsteuer fällig ist und das Smartphone nach wenigen Tagen eintrifft.

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Sonys neues Top-Smartphone Xperia XZ Premium punktet nicht nur mit aktueller Hardware-Ausstattung, sondern auch mit seinem Display. Das unterstützt HDR und löst in UHD beziehungsweise 4K, also 3840x2160 Pixeln, auf. Mit dem 5,5-Zoll-IPS-Panel ist das Xperia XZ Premium eines der sehr wenigen Smartphones mit dieser Auflösung. Auch sonst fällt das Handy auf: das Gehäuse glänzt von allen Seiten und der Fingerabdrucksensor ist seitlich im Ein-Aus-Schalter verbaut. Das IP86-zertifizierte Glasgehäuse verträgt auch ein bisschen Wasser. Innen werkelt der top-aktuelle Qualcomm Snapdragon 835, dem 4 GB RAM zur Verfügung stehen.

(jow)