Oxygen Not Included angespielt: Blasenschwäche in der Planetenbasis
In Oxygen Not Included schickt Klei Enterteinment die Spieler auf einen wuseligen Ăśberlebenstrip ins All. Das ist putzig, aber bockschwer.
Mit dem Survival-Abenteuer Oxygen Not Included legen die Don’t-Starve-Macher von Klei Entertainment nach: Statt durch die Einöde geht es diesmal auf zu fernen Planeten. Hier muss sich eine kleine Crew knuddeliger Abenteurer durch die Erde buddeln, um ihre kleine Siedlung am Leben zu erhalten.
Von wegen neue Welten entdecken und neue Zivilisationen kennenlernen – zunächst muss erstmal das Klo geputzt werden. Auch sonst schlagen sich die kleinen Raumfahrer mit sehr pragmatischen Sachen herum: das Wasser wird knapp, die Batterien sind leer und aus der letzten Höhle dringt giftiges Gas in die unterirdische Basis. Kurz, als Raumfahrtspionier hat man es nicht leicht. Veteranen von Don't Starve fühlen sich gleich gut aufgehoben.
Atmen nicht vergessen!
In Oxygen Not Included lernen die Spieler das Einmaleins der Planeteneroberung. Zunächst landet eine dreiköpfige Crew über ein Portal auf einer fremden Welt und buddelt sich durch die Erde. Jeder Spatenstich bringt Rohstoffe zutage, aus denen Schlafplätze, Wasserpumpen oder Essenszubereiter gebaut werden. Wie der Titel schon sagt, muss man sich auch um ausreichende Luftzufuhr kümmern: Viele der unterirdischen Höhlen enthalten Gase, die unsere Crew mit Sauerstoff anreichern muss. Wenn der Sauerstoff ausgeht oder die Lebensmittelversorgung versagt, gehen in der Basis die Lichter aus. Weniger Stress hat man im sogenannten "No Sweat"-Modus, in dem die Spieler mehr Zeit zur Problemlösung haben.
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Schon nach ein paar Minuten kann die Planung des Basisausbaus zu Kopfzerbrechen führen. Das Team stößt dann auf blockierte Wege und erforscht Technologien, die neben neuen Möglichkeiten auch frische Probleme mit sich bringen: Wie bekomme ich genug Strom? Wo sollen die Abgase des Ofens hin? Wohin mit meinem Müll? Das Leben in der Basis wird so recht schnell von komplexen und kleinteiligen Arbeitsschritten geprägt.
Komplexe Wuselei
Dazu kommen die Befindlichkeiten der Bewohner: Blasenschwäche, Schlafattacken und Allergien drücken die Arbeitsmoral. Als Gegenmaßnahme können die Spieler für jedes Teammitglied einen speziellen Dienstplan einrichten, der sie entlastet. Wer nicht aufpasst, muss sich bald mit niedriger Moral, Krankheiten oder Burnout-Syndromen beschäftigen. In regelmäßigen Intervallen kommen neue Abenteurer an, die den Stresslevel der Spieler noch mal steigen lassen.
Oxygen not Included (5 Bilder)
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(Bild: heise online)
Das liegt auch daran, dass die Entwickler den Spielern nicht gerade helfend unter die Arme greifen. Wie beispielsweise grundsätzlich ein Wasserrohr verlegt wird oder wie eine ordentliche Lüftung eingebaut wird, müssen sich die Baumeister mit groben Notizen selbst beibringen. Die nüchternen Status-Tabellen im öden Excel-Look geben zwar die nötigen Infos über den Zustand der Basis, sind auf den ersten Blick aber nicht leicht zu durchschauen. Da hilft es auch nicht, dass sich die Bewohner im Comic-Look durch die Basis wuseln und für einige Lacher sorgen – Oxygen Not Included ist ein herausfordender Überlebenskampf, der die ganze Aufmerksamkeit des Spielers fordert.
Zwischenfazit
Niemand sollte sich von der niedlichen Comic-Grafik und den witzigen Animationen täuschen lassen: Oxygen Not Included ist eine komplexe und knackige Überlebenssimulation. Das Spiel bietet enorm viele Möglichkeiten, um an der Heimatbasis zu basteln. Das erfordert von den Spielern etwas Einarbeitungszeit, bis die Dienstpläne optimiert sind und die Arbeit richtig flutscht. Zumindest in den ersten Spielstunden ist das motivierend. Oxygen Not Included bietet mit seinen vielfältigen Möglichkeiten und seiner witzigen Comicgrafik enorm viel Potenzial für eifrige Tüftler, die sich wochenlang durch die Erde buddeln wollen.
Oxygen Not Included ist am 30. Juli für Windows, Mac OS X und Linux erschienen. Es kostet ca. 23 €. USK nicht geprüft. Für unseren Artikel haben wir die Windows-Version angespielt. (dahe)