Philips gliedert Fernsehsparte aus
Philips gliedert seine Fernsehersparte in ein Joint Venture mit TPV Technology aus. Der taiwanische Auftragsfertiger wird 70 Prozent am Gemeinschaftsunternehmen halten, die Marke Philips bleibt erhalten.
Philips gliedert seine Fernsehersparte in ein Joint Venture mit TPV Technology aus. Der taiwanische Auftragsfertiger soll 70 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten, Philips die verbleibenden 30 Prozent. Bis Ende des Jahres sollen die Verträge unter Dach und Fach sein, sodass voraussichtlich ab 2012 die neue Firma noch unbekannten Namens das Geschäft mit den Fernsehern übernimmt. Für die Kunden und den Handel ändere sich dadurch nichts, versicherte ein Unternehmenssprecher gegenüber heise online.
Philips überträgt die Markenrechte an das Joint Venture und erhält ab 2013 Lizenzgebühren in Höhe von 2,2 Prozent des Umsatzes. Der Wert der Anteile werde erst später festgelegt, heißt es in der aktuellen Absichtserklärung. Er richte sich nach dem Gewinn, den das neue Unternehmen ab 2012 erzielt. Philips kann den Gegenwert erstmals drei Jahre nach dem Start des Unternehmens einfordern. Außerdem wurde festgelegt, dass Philips frühestens sechs Jahre nach dem Start Anteile veräußern oder ganz aus dem Joint Venture aussteigen kann.
Ein Unbekannter ist das taiwanische Unternehmen für die Niederländer keineswegs: Vor sechs Jahren hatte Philips seine Monitorsparte an den taiwanischen Auftragsfertiger verkauft. Außerdem produziert TPV in Lizenz sämtliche in China verkauften Philips-Fernseher. In den USA, Canada und Mexiko hält Funai die Lizenz für Philips-TV, in Indien Videocom (diese Länder sind in das neue Joint Venture nicht involviert). Auch viele der hierzulande erhältlichen Philips-Fernseher werden von Firmen wie TPV, TCL oder Qisda produziert, denn Auftragsfertigung ist in der TV-Branche schon lange üblich. Entsprechend ist TPV auch für andere große Fernsehhersteller aktiv.
Die Umsätze seiner TV-Sparte beziffert Philips auf 3 Milliarden Euro für das abgelaufene Jahr 2010, die Sparte bestreitet aktuell weniger als 10 Prozent des Unternehmenseinkommens. Gestartet ins Geschäft mit Fernsehern ist Philips vor über 80 Jahren. Während das Unternehmen einst zu den Großen der TV-Branche zählte, fällt es heute eher durch technische Innovationen als durch besonders große Marktanteile auf. (uk)