Philips profitiert von der Neuausrichtung

Der ehemalige Mischkonzern treibt seinen Umbau voran und sieht sich auf einem guten Weg. Im abgeschlossenen Geschäftsjahr konnte Philips seinen Gewinn deutlich steigern. Die Börse reagierte dennoch verhalten.

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Philips steigert Nettogewinn dank Konzernumbau

Philips konzentriert sich auf die Produktion von medizintechnischen Geräten.

(Bild: Philips)

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Der niederländische Philips-Konzern profitiert von seiner Konzentration auf Medizintechnik und verzeichnet für das vergangene Jahr einen deutlichen Gewinnsprung. Philips konnte seinen Umsatz von 17,4 Milliarden Euro im Vorjahr zwar nur leicht auf 17,8 Milliarden Euro steigern. Doch stieg der Nettogewinn für 2017 unter anderem wegen Einnahmen aus dem Verkauf der Lichtsparte von 1,5 auf fast 1,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mitteilte.

Kosten für den Konzernumbau und Belastungen aus der US-Steuerreform konnten so mehr als ausgeglichen werden, hieß es weiter. 2017 sei das Unternehmen mit Einsparungen von 483 Millionen Euro aus dem Umbauprogramm über dem Plan geblieben. Philips hält an seinen Plänen fest, eine Dividende von 0,80 Euro pro Aktie auszuschütten. Die Aktie erhielt dennoch einen Dämpfer, weil Marktteilnehmer ein stärkeres internes Wachstum erwartet hatten.

Philips konzentriert sein Geschäft auf professionelle Medizintechnik und stellt Produkte zur diagnostischen Bildgebung, bildgestützten Therapie oder Patientenmonitoring her. Darüber hinaus produziert das Unternehmen Gesundheitsprodukte und Artikel zu häuslichen Pflege sowie Rasierern und Kaffeemaschinen für den Verbrauchermarkt.

Das Geschäft mit Unterhaltungselektronik hat Philips ebenso abgegeben wie der Chipbereich. Aus dem Halbleitergeschäft ging 2006 der jetzige Konzern NXP hervor, um den derzeit ein Übernahmekampf tobt: Der US-Konkurrent Qualcomm würde sich den Chipkonzern gerne einverleiben. Die Lichtsparte Philips Lighting brachten die Niederländer 2016 an die Börse, Ende vergangenen Jahres wurde die Beteiligung auf 30 Prozent gesenkt und soll weiter reduziert werden. Zur gleichen Zeit wurde der Gesundheitsbereich durch Übernahmen ausgebaut.

Philips-Chef Frans van Houten erwartet dank voller Auftragsbücher für das laufende Geschäftsjahr eine Entwicklung entsprechend der mittelfristigen Ziele des Konzerns: Bis 2020 will Philips einen Jahresumsatz von mindestens 20 Milliarden Euro erreichen, was einer jährlichen Wachstumsrate von 4 bis 6 Prozent entspricht. (Mit Material der dpa) / (bme)