Photoshop und die Zukunft der Bildbearbeitung

Adobe hat auf der Kreativkonferenz Max 2017 Einblicke in die Bildbearbeitung der Zukunft gegeben. Adobe Sensei erstellt Kompositionen nach den Wünschen des Nutzers nahezu automatisch.

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Photoshop und die Zukunft der Bildbearbeitung

Künstliche Intelligenz soll Bildkompositionen in Zukunft als Kette von Entscheidungen abbilden.

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Eine Fotokomposition zu erstellen ist in komplexes Unterfangen und Photoshop könnte weit mehr tun, um dabei zu helfen, als das aktuell der Fall ist.

Nach Analyse der Skizze schlägt Sensei verschiedene Fotos vor.

David Nüscheler zeigte auf der Kreativkonferenz Adobe Max 2017 in Las Vegas, wie das mithilfe künstlicher Intelligenz aussehen kann. Für den Nutzer soll es sich wie Zauberei anfühlen, und zwar wie die gute Sorte: "Wir glauben, dass die Zukunft der künstlichen Intelligenz eher wie Harry Potter als wie ein Terminator-Szenario aussieht", sagte Adobe-CTO Abhay Parasnis.

Zu Beginn der Präsentation öffnete er eine einfache Skizze in Photoshop. Adobe Sensei, das KI-Framework von Adobe, analysierte die Zeichnung und präsentierte die Schlagwörter Frau, Stern, Galaxie, Raumschiff.

Die Fotos analysiert Sensei ebenfalls. So kann man alle Bilder eines Shootings etwa nach Blickrichtung sortieren.

Diese Schlagwörter kann Photoshop nutzen, um passende Inhalte zu finden, zum einen im Agenturbilderdienst Adobe Stock und zum anderen in der Lightroom-Bibliothek, auf die die aktuelle Version von Photoshop CC bereits zugreift.

So ersetzte Nüscheler in der Präsentation mit wenigen Klicks auf die erkannten Schlagwörter die gezeichneten Sterne im Hintergrund durch ein Adobe-Stock-Foto und die Frau durch ein Foto aus seiner Lightroom-Bibliothek.

Auf Grundlage des früheren Nutzerverhaltens arrangiert Sensei die gewählten Bildelemente zu einer Komposition.

Sensei analysierte darüber hinaus den Inhalt der Fotos so ließ sich im Nachgang ein Foto mit weniger buntem Sternenhimmel, mit mehr Sternen und mit kleineren Sternen finden. Die Software bot dazu Schieberegler für Anzahl, Größe und Farbsättigung an.

Das Porträt zerlegte Sensei deutlich umfassender. So ließ sich beipielsweise nach Blickrichtung filtern und ein Foto auswählen, auf dem das Model in die eine oder andere Richtung blickt.

Die Entscheidungen, die zu dieser Komposition führten, zeigte die Sofware als eine Vielzahl Knoten mit der Skizze als Ursprung. Nüscheler griff an verschiedenen Positionen in die Komposition ein, wählte einen bunteren Sternenhimmel aus und ersetzte per Stichwortwahl die Frau durch einen Mann und die Blickrichtung im Porträt von rechts nach links.

Im Entscheidungsbaum kann man jeden Arbeitsschritt revidieren, beispielsweise ein Bild mit anderer Blickrichtung wählen.

Das alles ist nicht Science-Fiction. Photoshop nutzt bereits jetzt erfolgreich künstliche Intelligenz zur Gesichtserkennung bei der Porträtretusche. Automatische Verschlagwortung ist Bestandteil von Photoshop Elements und dem aktuellen Release von Lightroom CC. Bis Photoshop in der gezeigten Art bei der Komposition assistiert, könnte es nicht mehr lange dauern. (akr)