Plastc gescheitert: 9 Millionen US-Dollar von UnterstĂĽtzern vermutlich verloren

Die SmartCard zur BĂĽndelung von bis zu 20 Kreditkarten wird nie bei ihren UnterstĂĽtzern ankommen. Plastc meldet Insolvenz an.

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Speicherchip auf Kreditkarte

(Bild: plastc)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Lea Lang

Die von Plastc verfolgte Idee sollte komfortabel sein: Das Crowdfunding-Projekt plante, seinen Unterstützern eine SmartCard zukommen zu lassen, mit der sie bis zu 20 Kredit- und Debitkarten bündeln könnten. So hätten die Nutzer nur noch die Zugangsdaten zur Plastc-Karte im Kopf behalten müssen, um flexibel von verschiedenen Konten und Kreditverträgen zahlen zu können.

2014 ging die Firma als Crowdfunding-Projekt an den Start, nun teilte sie mit, dass sie Insolvenz anmelden müssten. Damit wird es für die Unterstützer schwer bis unmöglich, ihre Teilsummen aus dem Topf von 9 Millionen US-Dollar durch Vorbestellungen zurückzuerhalten.

Plastc steht mit Eröffnung des Insolvenzverfahrens nicht mehr als Ansprechpartner zur Verfügung und kann keine Rückzahlungen vornehmen. Auf der Unternehmensseite kündigt Plastc an, dass das Social Media-Teams und der Kundenservice des Unternehmens ab sofort nicht mehr erreichbar seien. Allen Mitarbeitern wurde laut dem US-amerikanischen Technikportal The Verge gekündigt.

Das Unternehmen lieferte die versprochenen SmartCards niemals aus. Plastc hat nach eigenen Angaben bis zuletzt versucht, Investoren ins Boot zu holen, um den Konkurs zu vermeiden. Im Februar 2017 hatte Plastc die Chance auf eine 3,5 Millionen US-Dollar-Förderung, kurz darauf bot ein Investor 6,75 Millionen an, zog sein Angebot laut Plastc aber in letzter Sekunde zurück. Dieses zusätzliche Kapital hätte das Unternehmen laut eigener Aussage zur Produktion und Auslieferung der Karten gebraucht. Wie die bereits eingenommenen 9 Millionen US-Dollar hierfür nicht reichen konnten, ist unklar.

SmartCards, die diverse Accounts bündeln, sind in den vergangenen Jahren immer wieder gescheitert. Neben Plastc sind laut MagifyMoney auch die Start-ups Stratos und Coin mit ähnlichen Ansätzen gescheitert. (lel)