"Pods" sollen blinden Kindern Einstieg ins Programmieren ermöglichen
Microsoft will mit "Code Jumper" blinde Kinder und Kinder mit Sehbehinderung ans Programmieren heranführen. Plastikklötze repräsentieren dabei Programmcode.
- Cosima Ermert
Haptik und Akustik sind die Schlüssel für die Initiative "Code Jumper" von Microsoft. Mit diesem Ansatz will das Softwareunternehmen Kindern einen Zugang zu Informatik verschaffen. Es richtet sich dabei speziell an Kinder, die blind sind oder eine Sehbehinderung haben, berichtet Technology Review ("Inklusion: Code zum Anfassen"). Kern von "Code Jumper" sind Klötze aus Plastik, so genannte "Pods". Sie stellen einzelne Befehlszeilen dar und lassen sich mit Kabeln und Stecker miteinander verbinden. Je nach verkörpernder Funktion, etwa eine Verzweigung im Programmcode, sind die Pods mit großen Drehschaltern, Knöpfen und Buchsen für die Stecker ausgestattet. Ausgabegerät ist der "Code Jumper Hub", an den die Befehlskette angesteckt ist.
Wenn beispielsweise ein Lied programmiert werden soll, steht jeder Pod für einen Ton. Der Hub spielt diesen ab, wenn der jeweilige Pod an der Reihe ist. Welcher Ton das ist, können die Kinder selber einstellen. Die Funktionsweise ist dadurch zunächst auf akustische Aufgaben beschränkt. Das tut der Sinnhaftigkeit von Code Jumper jedoch keinen Abbruch. Die Kinder eignen sich mit dem robusten Tool grundlegende Programmierkonzepte wie Sequenzen und Verzweigungen, Iterationen, Logik und Variablen an. Außerdem lernen sie ein Problem auf verschiedene Arten und Weisen zu lösen.
Mit der Initiative will Microsoft Kindern mit einer Sehbehinderung einen niederschwelligen Einstieg ins Programmieren ermöglichen. Professionelle Informatiker mit eingeschränkter Sicht benutzen in der Regel Screen-Reader, die ihnen den Bildschirminhalt in hoher Geschwindigkeit vorlesen. Das ist jedoch extrem anspruchsvoll und dürfte auf junge Technik-Fans eher abschreckend als motivierend wirken.
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(jle)