Privatisierung von Thomson Multimedia beginnt
Mitte der 90er Jahre sollte die Firma für einen symbolischen Franc verkauft werden, heute ist der weltweit viertgrößte Elektronikkonzern 15,8 Milliarden Euro wert.
In Frankreich beginnt am Montag die Privatisierung des weltweit viertgrößten Elektronikkonzerns Thomson Multimedia (TMM), bei der der Staat seinen Anteil von 51,7 auf 35 Prozent reduzieren will. Die Modalitäten für den Verkauf der rund 25 Millionen Aktien wurden am Samstag im Amtsblatt veröffentlicht.
Bei der komplexen Operation stößt zum einen der Staat seine über die Holding Thomson SA gehaltenen Anteile ab, zum anderen werden eine Kapitalerhöhung vorgenommen und Wandelanleihen ausgegeben. Die Zeichnungsfrist mit vorgeschalteter Reservierungsperiode endet am 4. Oktober. Der französische Staat erwartet Einnahmen in Höhe von rund 1,7 Milliarden Euro, das Unternehmen von 1,8 Milliarden Euro. Der Wert des heute als profitabel geltenden Unternehmens, das der damalige Premierminister Alain Juppe Mitte der 90-er Jahre für einen symbolischen Franc verkaufen wollte, liegt heute bei 15,8 Milliarden Euro.
Im ersten Halbjahr 2000 hatte TMM seinen Umsatz in Jahresfrist um 454 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro gesteigert. Der Gewinn stieg um 161 Prozent auf 84 Millionen Euro. Wichtigste Anteilseigner sind bisher der amerikanische Satelliten-TV-Anbieter DirectTV (5,19 Prozent), der japanische NEC-Konzern (6,8), der US-Softwaregigant Microsoft (6,8) sowie die französische Alcatel-Gruppe (6,8). 5,54 Prozent halten die Mitarbeiter und 17,1 Prozent sind in Streubesitz. (dpa)/ (cp)