Quantum Key Distribution: Peking ist "all in"

China ist Experten zufolge bei der Quantenkryptografie weiter als die USA. Das liegt auch an hohen Investitionen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 20 Kommentare lesen
Verschlüsselung, Binär, Daten, Kryptographie

(Bild: Gerd Altmann, Public Domain (Creative Commons CCo))

Lesezeit: 2 Min.

China investiert Milliardensummen in die Quantenverschlüsselung – und überholt damit Beobachtern zufolge die Vereinigten Staaten von Amerika und die Europäische Union. Ein Teil des massiven Investments der Chinesen geht direkt in die Quantensicherheit, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("China: Überholmanöver bei der Quantenkryptografie").

Dazu gehören Verfahren der sogenannten Quantum Key Distribution, kurz QKD. Dabei geht es um das Versenden verschlüsselter Daten in Form klassischer Bits (also strikt binärer Informationen) über ein Glasfasernetzwerk, während die zur Entschlüsselung notwendigen Informationen in Form von unknackbaren Qubits übertragen werden.

Narrensicher ist die Technik noch nicht. Die Signale streuen sich und brechen letztlich weg, wenn sie über lange Glasfasernetzwerke versendet werden. Zudem handelt es sich stets um Punkt-zu-Punkt-Verbindungen, man kann also nur mit jeweils einer Gegenpartei kommunizieren. Dennoch ist, sagt John Prisco, Chef der Cybersicherheitsfirma Quantum Xchange aus Bethesda in Maryland, China bei QKD-Netzwerken "all in". So wurde bereits eine 2000 Kilometer lange Verbindung zwischen Peking und Shanghai zur Übertragung von Quantenschlüsseln gebaut.

Prisco zufolge verfolgt Peking einen "heute ernten, morgen lesen"-Ansatz. Das Land versuche, so viele verschlüsselte Daten gegnerischer Nationen wie möglich zu sammeln, selbst wenn diese heute nicht lesbar seien. In Zukunft erwarte man, es dennoch zu können. China gebe im Bereich der Quantencomputer-Technik zehn Mal mehr Geld aus als die Vereinigten Staaten. So sollen rund 10 Milliarden US-Dollar allein in den Aufbau des "National Laboratory for Quantum Information Sciences" geflossen sein, das 2020 eröffnen soll. Auch das ist nur ein Teil der geplanten Projekte.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)