Razzia nun auch in Spanien: Steuerfahnder durchsuchen Google-Büros

Nach der französischen geht nun auch die spanische Steuerfahndung gegen Google vor. Ermittler haben am Donnerstag zwei Niederlassungen des US-Konzerns in Madrid durchsucht. Hintergrund ist angeblich der Verdacht auf Steuerhinterziehung.

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Google

(Bild: dpa, Marc Müller)

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Einen Monat nachdem die französische Steuerfahndung Google-Büros in Paris durchsucht hat, haben nun spanische Steuerfahnder nachgezogen. Wie die Tageszeitung El País meldet, wurden zwei Niederlassungen des US-Konzerns in Madrid durchsucht. Der Konzern habe bereits versichert, dass man sich an die geltenden Gesetze halte und nun voll mit den Behörden kooperieren werde. Die spanische Finanzbehörde ermittle wegen möglicher Steuerhinterziehung durch Google.

In den Ermittlungen wolle die Behörde prüfen, ob Google Spanien über seinen Europasitz in Irland Abgaben in Spanien umgehe. Wie die Zeitung erklärt, ist das nicht die erste derartige Untersuchung in dem Land. So habe das Unternehmen 2011 lediglich Körperschaftssteuer bezahlt und ansonsten sogar Verluste geltend gemacht. Letztlich habe Google dann 1,9 Millionen Euro nachbezahlt woraufhin die Ermittlungen eingestellt worden seien.

Googles Geschäftsgebaren scheint damit verstärkt ins Visier von europäischen Finanzbehörden zu geraten. So hatte es Ende Mai eine Razzia in Frankreichs Hauptstadt gegeben, an der Polizisten und Informatik-Behörden beteiligt waren. Hintergrund sind die bislang legalen Steuervermeidungstricks der internationalen Multis. Die EU-Kommission hat dazu bereits einen Vorschlag unterbreitet, mit dem sie sicherstellen will, dass die Konzerne ihre Umsätze auch dort versteuern, wo sie erwirtschaftet werden. Dazu soll unter anderem ein Steuer-Transparenzgebot beitragen. (mho)