Regulierung: US-Regierung braucht neue Werkzeuge gegen Facebook & Co.

Um die großen Netzmonopole aufzusplitten, fehlt es den Regulierern aktuell an Methoden – rechtlich wie technisch.

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Regulierung: US-Regierung braucht neue Werkzeuge gegen Facebook & Co.
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In den USA ist das Thema der großen IT-Kartelle in die Politik vorgedrungen – von liberaler wie konservativer Seite. So würde die demokratische Präsidentschaftskandidatin Elizabeth Warren Facebook lieber heute als morgen zerlegen – und Donald Trump wirft etwa Twitter vor, republikanische Stimmen zu unterdrücken. Doch auch wenn die US-Handelsaufsicht bereits ermittelt, leicht wird das nicht, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Cloud und Big Data: Nahezu unzerstörbar"). Das Kartellrecht ist unvorbereitet.

So verschenken die meisten IT-Konzerne große Teile ihrer Dienste. Die US-Kartellgesetzgebung konzentriert sich hingegen darauf, ob Kunden wegen eines Monopols mehr zahlen müssen. Google und Facebook sind zwar keine Waisenknaben, wenn es um den Datenschutz geht, doch sie bieten ihren Usern riesige Mengen freier Dienste und investieren dabei auch noch "kostenlos" in Forschung und Entwicklung. Das heißt nicht, dass es nicht eine Möglichkeit gäbe, ihre Marktmacht einzuschränken. Doch ein Schaden für Kunden ist relativ schwer nachzuweisen.

Zudem sind die Konzerne auch keine "natürlichen Monopole", wie es sie etwa im Stromsektor gibt. Die Kosten, in den Internetmarkt einzusteigen, sind immer noch relativ gering, während eine kleine Firma wohl kaum ein Atomkraftwerk bauen kann. Das Problem sind Netzwerkeffekte, die den Erfolg der Konzerne sichern. Ein Dienst wie Amazon zieht Käufer wie magisch an, weil dort so viele Produkte zur Verfügung stehen. Und je mehr Kunden dort sind, desto mehr Händler gibt es. Und Facebook wiederum nutzen viele User nur, weil dort eben alle Freunde sind.

Ein möglicher Ansatz wäre das Vorgehen gegen Microsoft in den Neunzigerjahren. Damals legte der Konzern seinem Betriebssystem einen kostenlosen Web-Browser bei, um den Konkurrenten Netscape auszubremsen. Doch zerlegt wurde Microsoft dann schließlich doch nicht.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)