Rocket Internet rutscht in die roten Zahlen
Durch die Coronavirus-Pandemie bedingte Wertverluste bei Beteiligungen drĂĽcken das Ergebnis des Investors Rocket Internet in die roten Zahlen.
Der Start-up-Investor Rocket Internet hat im ersten Quartal wegen des Wertverlusts bei seinen Beteiligungen einen Verlust eingefahren. Unter dem Strich dĂĽrfte der Fehlbetrag etwa 162 Millionen Euro oder 1,18 Euro pro Aktie betragen, teilte das im MDax notierte Unternehmen ĂĽberraschend am Montag in Berlin mit.
Corona drĂĽckt die Beteiligungswerte
"Das vorläufige Ergebnis im ersten Quartal 2020 ist insbesondere auf niedrigere Bewertungen der Unternehmensbeteiligungen in einem von COVID-19 geprägten Marktumfeld zurückzuführen", heißt es in der Adhoc-Mitteilung des Unternehmens weiter. Vorstandschef Oliver Samwer hatte bereits angekündigt, dass sich die Krise auf Unternehmen im Rocket-Netzwerk negativ auswirken werde. So war zum Beispiel beim Aushängeschild Zalando die Nachfrage zurückgegangen.
Das Finanzergebnis allein werde voraussichtlich bei rund minus 98 Millionen Euro liegen, hieß es weiter. Der Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen belaste voraussichtlich zusätzlich mit 48 Millionen Euro. Der Kurs der Rocket-Internet-Aktie gab am Montagnachmittag etwas nach. Das Unternehmen will endgültige Zahlen für das erste Quartal wie geplant am 28. Mai vorlegen.
Zalando und Delivery Hero
Rocket Internet ist vor allem mit Investitionen in Start-ups groß geworden. Das von den Brüdern Marc, Oliver und Alexander Samwer gegründete Unternehmen hat den Online-Modehändler Zalando groß gemacht und war später auch bei Lieferdiensten eingestiegen. Zuletzt hatte Rocket Internet auch klassische IT-Unternehmen auf der Liste. Im vergangenen Jahr übernahm der Investor einen Anteil des Kabelnetzbetreibers Tele Columbus. (mit Material der dpa) / (vbr)