Rückschlag für Uber in Israel

Ein Gericht in Tel Aviv hat die Vermittlung von Privatfahrten gegen Geld vorerst untersagt. Ab Mittwoch darf das umstrittene US-Startup in der israelischen Stadt nur noch Taxis vermitteln.

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Fahrdienst Uber

Uber trifft weltweit auf heftigen Widerstand von Behörden und Taxibranche.

(Bild: dpa, Britta Pedersen/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Uber darf in Israel keine Fahrer ohne Taxischein mehr vermitteln. Ein Gericht in Tel Aviv hat am Montag entschieden, dass der Fahrdienst-Vermittler seine Dienste “UberDay” und “UberNight” spätestens am Mittwoch einstellen muss, bestätigte eine Sprecherin der dpa. Wie in Berlin, wo Uber die Vermittlung von nicht-lizenzierten Fahrten ebenfalls gerichtlich untersagt wurde, darf das Unternehmen weiter Taxifahrten vermitteln.

Uber ist seit gut einem Jahr in Tel Aviv am Start. Zunächst als UberNight nur in der Nacht aktiv, bietet Uber seine Dienste Anfang November mit UberDay nun rund um die Uhr an. Mit der App werden Fahrer, die mit ihrem privaten Fahrzeug unterwegs sind, und Fahrgäste zusammengeführt. Die Fahrer hätten die für solche Dienstleistungen vorgeschriebene Versicherung für ihre Passagiere nicht, begründete der Richter das Verbot laut israelischen Medienberichten. Taxis darf Uber aber weiter landesweit vermitteln.

Geklagt hatten der israelische Taxiverband und das wie Uber international aufgestellte Start-up Gett, das die gleichnamige Taxi-App herausgibt. Auch das Transportministerium hat Medienberichten zufolge eine Klage gegen Uber eingereicht; der Prozess soll im Januar beginnen.

Uber werde dem Urteil Folge leisten und die Dienste einstellen, teilte das Unternehmen mit, will aber mit den Behörden weiter über Möglichkeiten sprechen, wie die App eingesetzt werden kann. In Israel konkurriert Uber nicht nur mit Gett, sondern auch den Apps Moovit und Googles Waze, mit denen sich auch Mitfahrer finden lassen.

Das Start-up Uber aus San Francisco ist weltweit in mehr als 600 Städten vertreten. Das ursprüngliche Konzept, dass Menschen mit ihren eigenen Autos Fahrgäste für Uber befördern, stieß in Deutschland und anderen europäischen Ländern auf massiven Widerstand der Taxi-Branche. In London droht der Lizenzentzug. In Deutschland ist Uber derzeit nur noch eingeschränkt in Berlin und München aktiv. Zuletzt war das Unternehmen mit einem massiven Datenleck in die Schlagzeilen geraten. (vbr)