Russischer Investor pumpt Geld in Twitter

Mit Hilfe von Geld aus Russland will der Mikroblogging-Dienst expandieren. Laut einem Zeitungsbericht kamen in dieser Finanzierungsrunde 800 Millionen US-Dollar zusammen.

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Der Mikroblogging-Dienst Twitter will nach einer neuen Investmentrunde kräftig expandieren. Laut einer Mitteilung des Unternehmens bekommt es Geld von Investoren unter der Führung des russischen Unternehmens Digital Sky Technologies, das seit September 2010 unter dem Namen Mail.ru Group firmiert. Daran beteiligt seien auch vorher bereits engagierte Investoren. Das Geld solle für offensive Innovationen, neue Arbeitsplätze und die internationale Expansion verwendet werden.

Details dazu teilte Twitter nicht mit, auch nicht, wie hoch das Investment ist. Das Wall Street Journal will von eingeweihten Personen erfahren haben, dass die Investoren für 400 Millionen US-Dollar (281 Mio. Euro) bereits vergebene Anteile übernehmen und 400 Millionen US-Dollar direkt in Twitter stecken. Der sich daraus ergebene inoffizielle Marktwert beliefe sich auf 8,4 Milliarden US-Dollar. Dieselbe Zeitung hatte im Februar dieses Jahres darüber berichtet, dass der Wert Twitters auf 10 Milliarden US-Dollar taxiert worden sei.

Die Twitter-Macher resümieren in ihrer Mitteilung, dass täglich 200 Millionen Kurzbotschaften, so genannte Tweets abgesetzt werden. Vor einem Jahr seien es noch 65 Millionen gewesen. Es gebe derzeit 150.000 registrierte Twitter-Anwendungen. Die Mitarbeiterzahl sei im Laufe der vergangenen zwölf Monate von 250 auf 600 angestiegen.

DST beziehungsweise Mail.ru ist schon öfter auf dem US-amerikanischen Markt für Online-Dienste und soziale Netzwerke aktiv gewesen. Beispielsweise beteiligte es sich im Januar 2011 an einer Finanzierungsrunde für den Schnäppchen-Dienst Groupon. Im Mai 2009 stieg DST in das soziale Online-Netzwerk Facebook ein, mittlerweile hat es seine Beteiligung schon ein paar Mal erhöht. Auch am Social-Games-Entwickler Zynga ist DST beteiligt. Der ehemals zu AOL gehörende Instant Messenger ICQ ist seit April 2010 in russischer Hand. (anw)