Ryzen, Radeon, Epyc: AMD wappnet sich für hohe Nachfrage

AMD könnte 2020 mit einer Verdoppelung seiner Bestellungen beim Auftragsfertiger TSMC der größte Abnehmer für Siliziumwafer mit 7-nm-Fertigungstechnik werden

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Ryzen, Radeon, Epyc: AMD wappnet sich für hohe Nachfrage

(Bild: c't)

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Der weltgrößte Chipauftragsfertiger TSMC produziert im Laufe dieses Jahres offenbar deutlich mehr Prozessoren und Grafikchips für AMD. Einem Medienbericht zufolge bestellt AMD für das zweite Halbjahr 2020 doppelt so viele Siliziumwafer mit 7-Nanometer-Technik wie 2019, während Apple, MediaTek und Qualcomm auf die Fertigung mit Strukturbreiten von 5 nm wechseln. AMD wäre somit künftig TSMCs größter Abnehmer für 7-nm-Wafer, wie das taiwanische Magazin Apple Daily berichtet.

Seit Juli 2019 verkauft AMD die Prozessorserien Ryzen (Threadripper) 3000 und Epyc 7002 sowie Grafikkarten der Reihe Radeon RX 5000 mit 7-nm-Chips. Mit größeren Fertigungskapazitäten kann AMD zum einen die Liefersituation verbessern und zum anderen zusätzliche Produkte mit 7-nm-Technik auflegen. Die erwarteten Kombiprozessoren Ryzen 4000H und Ryzen 4000U mit acht Zen-2-Kernen zielen auf Notebooks – ein doppelt so großer Markt wie Desktop-PCs.

Seit Monaten halten sich Gerüchte um große Big Navi-GPUs – "Big Navi" genannt –, um im High-End wieder mit Nvidia konkurrieren zu können. Außerdem steht bis zum Jahresende die Vorstellung von Zen-3-Prozessoren in Form von Ryzen 4000 und Epyc 7003 an. Bei diesen kommt TSMCs verbesserter Fertigungsprozess N7+ (7 nm+) zum Einsatz, der erstmals Lithographie mit extrem-ultraviolettem Licht (EUV) integriert.

Bei den AM4-Topmodellen Ryzen 9 3950X (ab 699,90 €) und Ryzen 9 3900X hatte AMD über Monate hinweg Lieferschwierigkeiten, weil nicht genügend CPUs die hohen Boost-Taktfrequenzen mitgemacht haben. Inzwischen sind beide Prozessoren gut verfügbar und kosten weniger, als AMD empfiehlt. Mit zusätzlichen Wafern hat AMD eine größere Auswahl an CPU-Chips, welche die Taktfrequenzen schaffen.

Modelle, die mit besonders geringen Spannungen bei Taktraten ab 2,0 GHz laufen, benötigt AMD für seine wachsende Server-Sparte. 2019 wurden mehrere Supercomputer mit Tausenden Epyc-CPUs angekündigt, deren Bau 2020 beginnt. (mma)