Samsung Exynos 9825: Samsung fertigt den ersten Prozessor mit EUV-Technik
Der SoC-Kombiprozessor Exynos 9825 entsteht in einem der modernsten Fertigungsverfahren und dĂĽrfte bald in Samsungs Top-Smartphone Galaxy Note 10 landen.
Samsung hat sein bislang schnellstes System on a Chip, kurz SoC, fĂĽr Smartphones vorgestellt: Den Exynos 9825. Die Besonderheit liegt im Fertigungsprozess, denn Samsung produziert den Prozessor im hauseigenen 7-nm-Verfahren 7LPP, der extrem ultraviolette (EUV-)Belichtung statt klassischer Immersionslithographie einsetzt.
Der Exynos 9825 stellt eine verkleinerte Version des Exynos 9820 dar, der wiederum in der europäischen und asiatischen Ausführung des Galaxy S10 steckt.
Samsung nutzt den Wechsel von 8LPP – ein optimierter 10-nm-Prozess – auf 7LPP hauptsächlich, um die Effizienz und damit potenziell die Akkulaufzeiten zu steigern. Die Risikoproduktion von 7LPP lief bereits im Oktober 2018 an.
Hardware bleibt gleich
Die CPU besteht weiterhin aus acht Rechenkernen: Je zwei M4 Cheetah und Cortex-A75 sowie vier effiziente, aber schwächere Cortex-A55. Die zwei Cortex-A75-Kerne rechnen minimal schneller mit maximal 2,4 statt 2,31 GHz. Wie viel schneller die Mali-G76MP12-Grafikeinheit läuft, gibt Samsung nicht an. Ein 5G-Modem ist indes nicht integriert.
Die Südkoreaner setzen in Nordamerika neben den hauseigenen Exynos-Prozessoren auch Qualcomms Snapdragon-Modelle ein. Der Snapdragon 855 im nordamerikanischen Galaxy S10 erreicht dank TSMCs 7-nm-Fertigung (N7, ohne EUV) höhere Leistungswerte und ermöglicht längere Laufzeiten als der Exynos 9820. Mit der Neuauflage dürfte Samsung den Nachteil ausgleichen.
Außerdem sinkt mit dem Wechsel auf 8LPP auf 7LPP der Flächenbedarf des Chips. Wie groß der Exynos 9825 genau ausfällt, verriet der Chiphersteller allerdings noch nicht. Der bisherige Exynos 9820 ist nach Angaben von Anandtech 127 mm² groß, der Snapdragon 855 dagegen nur 73 mm².
TSMC fertigt ebenfalls mit EUV-Belichtung
Samsungs größter Konkurrent im Bereich der Chip-Auftragsfertigung ist TSMC. Die Taiwaner produzieren seit dem zweiten Quartal serienmäßig Chips in N7+ mit EUV-Technik, allerdings sind diese noch nicht in Endkundenprodukten aufgetaucht. (mma)