Samsung erwartet Gewinneinbruch im zweiten Quartal

Samsung legt zwar ein ordentliches erstes Geschäftsquartal hin, im zweiten Quartal sieht das Unternehmen aber Einbrüche bei Smartphones und TVs.

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Samsung erwartet Gewinneinbruch im zweiten Quartal

(Bild: Valeriya Zankovych/Shutterstock.com)

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Der koreanische Konzern Samsung hat im ersten Quartal einen Gewinn in Höhe von 4,88 Billionen Won, etwa 3,7 Milliarden Euro, eingefahren. Das entspricht einem Rückgang um 3,2 Prozent im Jahresvergleich. Für das laufende zweite Quartal sieht Samsung weitere signifikante Einschnitte, vor allem durch zurückgehende Verkäufe von Smartphones und TVs verursacht durch die Coronavirus-Krise, teilte Samsung am Mittwoch in seinem Geschäftsbericht für das erste Quartal 2020 mit.

Grundsätzlich lief es für Samsung im ersten Quartal gut. Der Konzern konnte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,6 Prozent auf 55,33 Billionen Won steigern. Wie aus Samsungs Quartalsbericht hervorgeht, erwies sich vor allem das Geschäft mit Speicherchips als Umsatztreiber. Hier konnte Samsung im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 13,14 Billionen Won zulegen. Im letzten Jahr waren es noch 11,47 Billionen Won. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 verzeichnet Samsung nur einen leichten Rückgang von 13,18 Billionen Won auf 13,14 Billionen Won. Samsung führt dies auf die solide Nachfrage nach Speicherchips für Server und PC zurück, die Samsung bereits Anfang April angedeutet hatte. Bei mobilen Speicherchips sei die Nachfrage stabil gewesen.

Im Bereich Smartphones kann Samsung auf ein ordentliches Ergebnis zurückblicken. Im Jahresvergleich sank zwar der Umsatz um 4 Prozent auf 24,95 Billionen Won, im Vergleich zum Vorquartal konnte Samsung aber um 4 Prozent zulegen. Zum Ende des ersten Quartals sei allerdings erste Kaufzurückhaltung wegen der Corona-Krise spürbar gewesen.

Im Bereich Consumer Electronics, die auch die TV-Sparte umfasst, konnte Samsung den Umsatz um ein Prozent im Jahresvergleich auf 10,3 Billionen Won steigern. Zwar hätte der Markt insgesamt nachgegeben, allerdings seien besonders Premium-TVs mit QLED-Technik, sehr große Fernseher und 8K-TVs gefragt gewesen.

Die Display-Sparte verzeichnete mit 6,59 Billionen Won im Vergleich zum Vorjahresquartal eine Steigerung von 8 Prozent auf 6,59 Billionen Won.

Für das laufende Quartal erwartet Samsung einen anhaltenden Bedarf an Speicherchips für Server. Viele Menschen würden von zu Hause aus arbeiten, schreibt Samsung. Deshalb halte die Nachfrage nach Servern und PCs weiterhin an. Im Bereich mobiler Speicherchips erwartet Samsung allerdings einen Rückgang.

Der soll besonders hoch in den Bereichen Smartphones und TVs ausfallen. Hier erwartet Samsung einen deutlichen Einbruch. Der schrumpfende Markt und geschlossene Geschäfte durch die Coronavirus-Krise ließen einen Gewinnrückgang "unvermeidlich erscheinen", denn es herrsche zusätzlich Kaufzurückhaltung bei nicht-essentiellen Produkten. Samsung wolle deshalb die Marketing-Maßnahmen verstärken.

Einen negativen Einfluss auf das Smartphone-Geschäft erwartet Samsung auch durch die Kürzungen und Einschränkungen bei 5G-Netzwerkinvestitionen im In- und Ausland. Insgesamt will Samsung dem mit der Stärkung der Online- und B2B-Kanäle entgegenwirken. Zudem soll die Kosteneffizienz verbessert werden. Samsung will darüber hinaus die Fertigungskapazitäten weltweit diversifizieren, um möglichen Störungen durch COVID-19 an einzelnen Produktionsstandorten entgegenzuwirken.

(olb)