Singapur: Roboterhund im Park – der beißt nicht, der will nur kontrollieren
Ein vierbeiniger Roboter erinnert Parkbesucher in Singapur daran, Abstand voneinander zu halten. Der Stadtstaat will verstärkt auf Roboterüberwachung setzen.
In Singapur patrouilliert ein vierbeiniger Roboter durch einen Park und überwacht, ob die Besucher den nötigen Abstand für die Eindämmung des Coronavirus einhalten. In einem zweiwöchigen Test soll der teilautonome Roboter seine Fähigkeiten verbessern und auch die Parkbesucher zählen. Das berichtet die englischsprachige örtliche Tageszeitung The Straits Times.
Roboter zählt Besucher und ermahnt
Seit Freitag ist der vierbeinige Roboter im Park "Bishan-Ang Mo Kio" im südostasiatischen Stadtstaat Singapur unterwegs. In dem auf zwei Wochen angelegten Versuch will die nationale Parkbehörde NParks herausfinden, ob sich der Roboter fürs Überwachen des 'social distancing' auch in anderen Parks, Gärten und Naturschutzgebieten einsetzen lässt, schreibt The Straits Times.
Der Roboter ist mit Videotechnik und Bilderkennung ausgestattet, die von der Regierungsinitiative Smart Nation and Digital Government Group mitentwickelt wurde (darunter eine 3D-Kamera zur Umgebungserkennung). Damit soll die Zahl der Parkbesucher gezählt werden. Der Roboter wird von einem Parkangestellten begleitet, der ihn auch fernsteuern kann, und spielt eine vorbereitete Nachricht ab, die die Besucher ans Einhalten der Abstände untereinander erinnert. Er soll jedoch keine Personen identifizieren und auch keine persönlichen Daten sammeln.
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'Spot' auch für andere Einsätze vorgesehen
Bei dem Roboter handelt es sich um das Modell 'Spot' des US-amerikanischen Herstellers Boston Dynamics. Das Modell war im vergangenen Jahr zur Marktreife gebracht worden und war das erste kommerziell vertriebene Produkt des Unternehmens. Der vierbeinige Roboter kann besser Hindernisse und Unebenheiten überwinden und Personen ausweichen als Modelle auf Rädern. Die Parkbehörde hatte bereits zuvor in einem anderen Park in Singapur einen (erheblich größeren) Rollroboter für den gleichen Zweck eingesetzt und plant dies an weiteren Orten.
In anderen Parks und Naturschutzgebieten will NParks dem Bericht zufolge außerdem 30 Drohnen einsetzen, um dort die Besucherzahlen zu kontrollieren. Auch China hatte bereits Drohnen eingesetzt, um Bürger per Lautsprecherdurchsage zu ermahnen, zuhause zu bleiben und so das Ansteckungsrisiko zu verringern. In der tunesischen Hauptstadt Tunis operiert ein von der Polizeizentrale aus ferngesteuerter Roboter auf Rädern und lässt sich von Bewohnern auf den Straßen die Papiere zeigen, um die Ausgangssperre durchzusetzen. (tiw)