Smart Hero Award: "Hooligans gegen Satzbau" prangern Facebook an

Die "Hooligans gegen Satzbau" setzen sich gegen Hasskommentare auf Facebook ein. Dafür wurden sie jetzt mit dem Smart Hero Award ausgezeichnet. Die Preisverleihung wurde für das soziale Netzwerk unangenehm.

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Facebook

(Bild: dpa, Stephan Jansen)

Lesezeit: 2 Min.

Die Gruppe "Hooligans gegen Satzbau" wurde für ihren Einsatz gegen Hasskommentare auf Facebook mit dem Smart Hero Award ausgezeichnet. Facebook vergibt diesen Preis in Zusammenarbeit mit der "Stiftung Digitale Chancen" des Bundeswirtschafts- und Bundesfamilienministeriums.

Mit dem satirischen Anprangern von Hass-Posts erreicht die HoGeSatzbau ein großes Publikum, wie die über 130.000 Facebook-Fans zeigen. Bei der Preisverleihung kam es zu einem kleinen Eklat: Zwar nahmen die drei Beteiligten der Gruppe die Auszeichnung an, sie übten dabei aber scharfe Kritik an Facebook.

"Es ist allerhöchste Zeit, dass Facebook auf menschenverachtende Inhalte genauso schnell reagiert wie auf nackte Brüste. Zeit, dass die Politik begreift, dass sich der Hass bereits aus den sozialen Netzwerken seinen Weg in die Realität bahnt." Das Internet-Unternehmen kaufe sich mit dem Smart Hero Award eine billige weiße Weste. "Wir wollen nicht, dass ihr euch hiermit einfach aus der eigenen Verantwortung stehlt. Wir könnten überflüssig sein, wenn ihr handeln würdet." Das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro will die Gruppe an die Initiative "Enough is Enough" abtreten.

Gegenüber der Berliner Morgenpost erklärte eine Facebook-Sprecherin im Anschluss an die Preisverleihung, man nehme die Kritik der Gruppe sehr ernst. Man sei sich der Verantwortung bewusst und versuche, mit den Herausforderungen von Hass und Rassismus besser umzugehen. Zuletzt hatte Bundesjustizminister Heiko Maas das soziale Netzwerk für den Umgang mit Hasskommentaren kritisiert. Es werde zu wenig, zu langsam und teilweise das Falsche gelöscht.

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(dahe)