Spielekonsolen brauchen viel mehr Strom als früher – Trend kehrt sich aber um
Im Vergleich zu den ersten Modellen ist der Stromverbrauch von Spielekonsolen drastisch gestiegen. Der Trend kehrt sich um. Streaming kann eine Option sein.
Der Stromverbrauch von Spielekonsolen ist im Lauf der Generationen drastisch gestiegen, nun gibt es aber einen leichten Rückgang. Die erste Playstation hatte 1994 noch einen Stromverbrauch von 5,84 kWh jährlich, bei einer täglichen Spieldauer von zwei Stunden. Die Playstation 3 kommt dann schon auf einen Stromverbrauch von 137,97 kWh. Bei der PS4 Pro ging der Verbrauch wieder auf 119,72 kWH runter, hat der Energieanbieter Eon ermittelt, der die Zahlen nun pünktlich zur Eröffnung der Gamescom veröffentlicht.
Tatsächlich hatten sich bereits 2015 die Spielkonsolenhersteller zu mehr Energieeffizienz verpflichtet. Damit wollten sie einer Regulierung der EU entgegnen. Allerdings standen vor allem Timer-Einstellungen im Vordergrund, durch die sich Konsolen nach einer bestimmten Zeit selbst abschalten. Die Playstation 4 gibt es zudem als Slim-Variante, die wesentlich weniger Strom schluckt als die Ursprungsversion.
Kleinere Konsolen, mehr Streaming
Laut Eon zeichnet sich auch bei Microsofts Xbox und den Nintendo-Konsolen ein Trend zu niedrigerem Stromverbrauch ab. Nintendo Switch liegt bei einem Jahresverbrauch von 11 kWh, der neu aufgelegte Super Nintendo Classic Mini hat einen ebenso hohen Stromverbrauch wie bei seiner Ersterscheinung 1990: 3,65 kWh.
Bei dem erwarteten Trend zum Streaming lässt sich der Stromverbrauch der Konsolen daheim deutlich reduzieren. Die nötige Hardware mit entsprechender Rechenleistung stehe in Datenzentren, sagt der Eon-Geschäftsführer Philip Beckmann. Verbraucht wird der Strom also nur andernorts – wofür bei Streaminganbietern auch bezahlt werden muss. Wie viel Strom etwa beim Streaming eines Films tatsächlich verbraucht wird, haben die Kollegen von Technology Review ausgerechnet. (emw)