Spotify steigert Nutzerzahlen kräftig – und bezahlt mit hohem Verlust
271 Millionen monatlich aktive Zuhörer hat der schwedische Anbieter mittlerweile. Das ist mehr, als er selbst erwartet hatte.
So verteilen sich die Spotify-Abonennten über die Regionen.
(Bild: Spotify)
Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat im Jahr 2019 trotz Konkurrenz von Apple und Amazon mehr Nutzer hinzugewonnen als geplant. Auch die Zahl der kostenpflichtigen Premium-Abos stieg weiter an. Trotz wachsender Umsätze steckt Spotify allerdings weiter tief in den roten Zahlen. Der Nettoverlust fiel mit 186 Millionen Euro mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr.
Im vierten Quartal kam Spotify nach eigenen Angaben auf 271 Millionen monatlich aktive Zuhörer und übertraf damit sein im Herbst angehobenes Ziel von bis zu 270 Millionen leicht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 31 Prozent.
124 Millionen zahlende Nutzer
Die meisten Spotify-Nutzer greifen nach wie vor auf die Gratis-Version des Dienstes mit Werbung und einem eingeschränkten Funktionsumfang zu. Die Zahl der Premium-Nutzer wuchs mit 29 Prozent auf 124 Millionen nicht ganz so stark, lag aber im oberen Bereich der Zielspanne. Im Vergleich zum dritten Quartal belief sich der Zuwachs hier auf 10 Prozent. Apple Music hat derzeit rund 60 Millionen zahlende Abonnenten, Amazon Music Unlimited wuchs zuletzt auf 55 Millionen Kunden.
Im Gesamtjahr steigerte Spotify seinen Umsatz zwar um fast 29 Prozent auf 6,76 Milliarden Euro. Gestiegene Kosten vor allem für Marketing und Entwicklung ließen den operativen Verlust allerdings von 43 Millionen auf 73 Millionen Euro steigen. Im Vorjahr hatte das Unternehmen zudem von einer Steuergutschrift profitiert, während es diesmal Steuern bezahlen musste. So musste Spotify besonders in Schweden zusätzliche Steuern für die Ausgabe von Aktien an die Belegschaft bezahlen, weil sich der Aktienkurs 2019 positiv entwickelt hatte.
Im laufenden Jahr will Spotify die Zahl der monatlich aktiven Zuhörer auf 328 Millionen bis 348 Millionen steigern, darunter bis zu 153 zahlende Abonnenten. Trotz des geplanten Umsatzwachstums erwartet das Unternehmen für das Jahr 2020 einen noch höheren Verlust von bis zu 250 Millionen Euro. "2020 wird ein Investitionsjahr", heißt es in dem Brief von Spotify an die Aktionäre . (anw)
