Stabübergabe bei der ISOC: Neue Chefin sagt stürmische Zeiten bevor

Die Internet Society hat eine neue Chefin. In London übernahm die frühere Verizon-Managerin Kathryn Brown den Posten. Sie kündigte an, sich weiter in die von Edward Snowden ausgelösten Debatten einmischen zu wollen.

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Von
  • Monika Ermert

Die Internet Society (ISOC) hat mit der früheren Verizon-Managerin Kathryn Brown eine neue Chefin. Auf dem 89. Treffen der Internet Engineering Task Force (IETF) in London übernahm sie die Verantwortung für die 150 Mitarbeiter umfassende Organisation von ihrer Vorgängerin Lynn St. Amour. 16 Jahre lang war St. Amour das Gesicht der Internet Society gewesen, zunächst als Chefin in Genf, dann als Präsidentin und CEO.

Kathryn Brown

(Bild: ISOC)

St. Amour und Brown sprachen beide von stürmischen Zeiten, die dem Internet bevor stünden. Dabei bezogen sie sich auf die auch durch die Enthüllungen des Edward Snowden angeheizte Debatte um die Regulierung der Netze. Brown warnte in ihrer ersten Rede vor der IETF davor, dass die Regulierung von Einzelnetzen unwirksam sei. Nationale Regulierungsmodelle funktionierten in einem weltweiten Netz nicht.

Die ISOC werde sich auch unter ihrer Führung für die Grundidee des zugangsoffenen und interoperablen Netzes einsetzen, versprach Brown und lobte den Multi-Stakeholder-Ansatz in der Netzregulierung. Ein wenig mehr Basisdemokratie dürfte dabei auch der ISOC nicht schaden. Die insgesamt 100 nationalen ISOC-Organisationen weltweit arbeiten eigenständig, politische Statements von ISOC international werden aber in Reston und Genf entwickelt.

Brown sagte auch, sie sei froh, dass die IETF Vorschläge zur Härtung des Netzes vorgelegt habe. Unmittelbar zuvor hatte der IETF-Vorsitzende Jari Arkko erklärt, dass das Grundsatzdokument zur "Attacke" durch Überwachung am Mittwoch verabschiedet wurde. Das sei allerdings nur der erste Schritt. Jetzt müssten die Entwickler das Versprechen einlösen, das Netz sicherer zu machen. St. Amour wurde in London mit Standing Ovations verabschiedet. (mho)