Städte unterzeichnen Abkommen über schnelleres Datennetz

Die Städte Metz, Luxemburg, Saarbrücken und Trier haben am Dienstag in Luxemburg ein Abkommen für ein Hochgeschwindigkeitsdatennetz zwischen ihren Kommunen unterzeichnet.

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  • dpa

Die Städte Metz, Luxemburg, Saarbrücken und Trier haben am Dienstag in Luxemburg ein Abkommen für ein Hochgeschwindigkeitsdatennetz zwischen ihren Kommunen unterzeichnet. Mit dem neuen Netz aus Glasfaserkabeln werde erstmals das Monopol bestehender nationaler Unternehmen gebrochen und vor allem Mittelstandsbetrieben ein kostengünstigeres Tarifsystem bei der Datenübertragung ermöglicht, sagte Saarbrückens Oberbürgermeister Hajo Hoffmann.

Die Telekommunikationsanbieter aus Luxemburg, Frankreich und Deutschland sprachen von 20 bis 30 Prozent Ersparnis für die Unternehmen. Wie Hoffmann erklärte, sind heutzutage die Kosten für die Übertragung von großen Datenpaketen wie bei Bildern und Videos noch immer sehr hoch. Dank des neuen Netzes sollen Unternehmen künftig schneller und billiger Daten übertragen können, vor allem wenn sie zwischen einzelnen Ländern Standleitungen unterhalten müssen.

Wer derzeit Daten per E-Mail verschicken will, muss über Frankfurt und Paris gehen und zahlt entsprechend. Von Januar an sollen Unternehmen der Grenzregion Saar-Lor-Lux von dem neuen Internet-Angebot profitieren. Bislang hätten knapp 1000 Unternehmen Interesse bekundet, das neue Angebot zu nutzen. Die Initiatoren rechnen aber schon bald mit mehr als 10.000 Nutzern unter den potenziell 15.000 Betrieben der Saar-Lor-Lux-Region.

Vorläufig ist das System, das eine Initiative des Städteverbundes Quattropole ist, nur für Unternehmen, die Verwaltung und von den Hochschulen zu nutzen. Künftig sollen aber auch private Haushalte von den schnelleren Datenübertragungen profitieren können. Nach Darstellung Hoffmanns werden sich Bürger in den städtischen Bibliotheken schon im nächsten Jahr Lernprogramme herunterladen, die ebenfalls große Datenmengen beanspruchen.

Beim Telefonieren gibt es nach Angaben der Bürgermeister der vier Städte bereits Sondertarife. Allerdings seien alle anderen Übertragungen im internationalen Datenverkehr noch immer sehr teuer. Hoffmann sprach selbst von einem Vorteil im Vergleich zu Verbindungen zwischen Unternehmen im Binnenraum.

Ein Konsortium von drei Anbietern wird das Netz für die virtuelle Metropole bereitstellen. Für Luxemburg ist Gegecom S.A., für Frankreich Telecom Developement und für Deutschland VSENet GmbH/trilan GmbH im Boot. Die Oberbürgermeister der Städte bezifferten die Gesamtkosten für verschiedene Projekte der Quattropole-Initiative auf 200.000 Euro. (dpa) / ()