"Statistisch gesehen": Mehrheit will keine Gesundheitsdaten mit Krankenkassen teilen – noch
Wie wichtig sind den Deutschen ihre Gesundheitsdaten? Eine Mehrheit lehnt es aktuell noch ab, solche Informationen mit Krankenkassen zu teilen. Doch die jĂĽngere Generation teilt solche Bedenken offenbar nicht mehr.
54 Prozent der Deutschen sind laut MLP Gesundheitsreport 2016 nicht bereit, selbst aufgezeichnete Gesundheitsdaten mit ihrer Krankenkasse zu teilen, wenn dafür ein Teil der Beiträge zurückerstattet würde. Der genaue Blick auf die Infografik von Statista und heise online zeigt bei den einzelnen Altersgruppen indes, dass ein solches Geschäftsmodell durchaus Zukunft hätte. Bei Befragten bis zum Alter von 44 Jahren kann sich eine Mehrheit vorstellen, Daten gegen finanzielle Vorteile zu tauschen.
Als eines der ersten Versicherungsunternehmen hat die Generali im vergangenen Sommer solche sogenannten Telematik-Tarife für ihre Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherungen eingeführt. Kunden können hier Beiträge reduzieren, wenn sie beispielsweise an Fitnessprogrammen teilnehmen. In anderen Bereichen sind die Deutschen offenbar weniger skeptisch. So ergab eine Ende Oktober veröffentlichte GfK-Umfrage, dass 68 Prozent es für richtig halten, wenn vorsichtige Autofahrer mit geringeren Prämien belohnt werden. Raser sollten dagegen mehr zahlen müssen.
Furcht vor Datenmissbrauch ein Hemmnis
Warum Patienten hierzulande oftmals keine Fans der Erhebung und Auswertung persönlicher Gesundheitsdaten sind, zeigt eine aktuelle Studie von PricewaterhouseCoopers (PwC). Zwei Drittel der hier Befragten können sich nicht damit anfreunden, dass Firmen mit ihren Daten Geld verdienen könnten. Ähnlich verbreitet ist die Angst vor Datenmissbrauch, wie etwa der Veröffentlichung von persönlichen Angaben zu Krankheiten. Aber auch die Angst vor einem Zugriff auf Krankheitsdaten durch den Arbeitgeber ist für Viele ein gewichtiges Argument gegen die Datenspeicherung.
(axk)