Telekom darf weitere Telefonzellen durch Billigtelefone ersetzen

Die Deutsche Telekom kann weitere 20.000 unrentable Telefonhäuschen abbauen und durch billigere "Basistelefone" ersetzen.

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  • dpa

Die Deutsche Telekom kann weitere 20.000 unrentable Telefonhäuschen abbauen und durch billigere "Basistelefone" ersetzen. Das berichtete das Bielefelder Westfalen-Blatt (Wochenendausgabe). Die Bundesnetzagentur habe nach einem zweijährigem Pilotversuch das Basistelefon als vollwertige öffentliche Fernsprecheinrichtung anerkannt. Basistelefone haben keinen Wetterschutz und keine Beleuchtung. Sie kosten die Telekom gegenüber einer 7500 Euro teuren Zelle nur 500 Euro.

Während des Versuchs waren laut Westfalen-Blatt bereits 15.000 extrem unwirtschaftliche Telefonzellen durch Basisgeräte ersetzt worden. Die Telekom stufe 30.000 bis 35.000 Telefonzellen als unwirtschaftlich ein. Der Umsatz pro Monat liege hier unter 125 Euro, sagte Telekom-Sprecher Rüdiger Gräve dem Westfalen-Blatt. Insgesamt gibt die Telekom den Bestand ihrer öffentlichen Fernsprecher mit 115.000 an. Vor zehn Jahren gab es noch mehr als 160.000 Telefonzellen.

Durch den weiteren Einsatz von Basistelefonen sei weiterhin eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit öffentlicher Telefonie gewährleistet, sagte der Post- und Telekommunikationsexperte des Städte- und Gemeindebundes, Ralph Sonnenschein. Das Basistelefon sei vom Bürger angenommen worden und ein guter Ersatz für Telefonzellen.

Bei Basistelefonen ist Telefonieren nur mit Kreditkarte oder dem Zahlencode einer Calling-Card möglich; zum Schutz gegen Vandalismus gibt es weder einen Münzeinwurf noch eine Aufnahmevorrichtung für konventionelle Telefonkarten. Notrufe sind mit einer speziellen Taste möglich, ferner können R-Gespräche geführt werden, bei denen der Angerufene die Gesprächskosten übernimmt. Alle 0800-Servicenummern sind kostenlos. (dpa) / (bo)