TikTok-Chef Kevin Mayer hat angesichts des politischen Drucks aus dem Weißen Haus auf das Unternehmen aufgegeben und seinen Posten zur Verfügung gestellt.
TikTok-Chef Kevin Mayer wirft nach nur wenigen Monaten das Handtuch bei der populären Video-App, die unter politischen Druck aus dem Weißen Haus geraten ist. Die jüngste Entwicklung habe dazu geführt, dass der Chefposten eine andere Bedeutung haben würde als bei Mayers Verpflichtung geplant gewesen sei, teilte TikTok am Donnerstag mit. Derzeit verhandelt der Softwarekonzern Microsoft über einen Kauf des Geschäfts von TikTok in den USA und mehreren anderen Ländern.
Trump ordnete Mitte August zusätzlich an, dass Bytedance sich binnen drei Monaten von allen Daten von Nutzern in den Vereinigten Staaten trennen müsse. Auch dürfe Bytedance in den USA danach kein Eigentum mehr besitzen, das für den Betrieb von TikTok genutzt werde.
Aufgabe nach wenigen Monaten
Kevin Mayer leitete nur wenige Monate die Geschicke von TikTok.
(Bild: ByteDance Lt.)
Mayer trat den Chefposten bei TikTok erst vor wenigen Monaten an. Er kam vom Unterhaltungskonzern Disney. Dort war er für das Streaming-Geschäft verantwortlich – und galt insbesondere nach dem erfolgreichen Start des Dienstes Disney+ als Kronprinz. Doch zum neuen Konzernchef wurde überraschend für viele Branchenbeobachter der zuvor für die Freizeitparks zuständige Manager Bob Chapek berufen. Mayer wechselte daraufhin im Mai zu TikTok, wo er die globale Expansion anführen sollte.
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Als erste hatte die Financial Times über Mayers Rückzug berichtet. Die Zeitung zitierte aus einer E-Mail Mayers an die Mitarbeiter. Dort verwies er unter anderem auf die drohende Aufspaltung des TikTok-Geschäfts. Die Führung solle kommissarisch Top-Managerin Vanessa Pappas übernehmen, hieß es weiter.
TikTok ist die erste global erfolgreiche Online-Plattform eines chinesischen Konzerns, die in der Liga von Facebook und Co. spielt. Nach jüngsten Angaben hat TikTok weltweit knapp 690 Millionen mindestens einmal im Monat aktive Nutzer. In den USA seien es rund 100 Millionen – von denen rund 50 Millionen täglich auf TikTok zugreifen.
(olb)