Tilt Brush mit Mehrspieler-Modus: VR-Umgebung für Designer
Zunächst schien Tiltbrush, das Paint für die virtuelle Realität, nur eine Spielerei. Mit der aktuellen Erweiterung um einen Mehrspieler-Modus könnte sich das VR-Zeichenprogramm zu einer spannenden Arbeitsumgebung für Designer entwickeln.
Mit einer Sprühdose dreidimensionale Gegenstände in die Luft zaubern und drum herum gehen, mit Pinselstrichen Gebäude erschaffen und sich dort hinein stellen – als Google das Malprogramm für die virtuellen Realität erstmals vorstellte, erschien das erstmal eine lustige Angelegenheit mit großem Unterhaltungswert für Möchtegern-Künstler. Doch spätestens als sich wahre Künstler mit dem Programm befassten wurde schnell klar: Da steckt mehr drin als nur Spaß.
Jetzt hat Google die Möglichkeit geschaffen, dass sich mehrere Leute im gleichen virtuellen Raum bewegen und gleiczeitig am selben virtuellen Objekt arbeiten.
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Brille und Controller statt Avatar
Die VR-Maler sehen sich gegenseitig dabei nicht als interessant gestaltete Figuren – die den wahren Personen ohnehin nicht ähnlich sehen. Stattdessen dient als Avatar der Umriss einer VR-Brille, die aber jeder selbst individuell mit Farben, Formen oder auch Sternenstaub ausgestalten kann. Die Pinselführung des Mitstreiters sieht man als sich bewegender Controller.
Die Malfunktionen hat Google ebenfalls erweitert. So soll man in Tilt Brush importierte 3D-Objekte bewegen und darauf zeichnen können. Außerdem lassen sich 3D-Skizzen nun einfach animieren, etwa mit einem drehenden Rad.
Wie die Tilt-Brush-Grundfunktionen aussehen und wie man mit VR kreativ sein kann, zeigte c't-Videoproducer und Hobbymaler Johannes Maurer vor einiger Zeit im Live-Experiment.
Die Sicht freiwischen
Wer sich in der VR bewegt, verliert relativ schnell den Draht zur Außenwelt – mal eben die Kaffeetasse nehmen oder einen Menschen begrüßen, der den Raum betritt, fällt bisher aus. Damit Designer den Kontakt zur Umgebung auch beim Zeichnen im Auge behalten können, ohne die VR-Brille absetzen zu müssen, hat Google das Portal Brush Experiment entwickelt.
Darin wischt man einfach mit dem virtuellen Malwerkzeug die Sicht vor den Augen frei, ähnlich wie man eine beschlagene Scheibe reinigt. Technisch wird durch das Wischen beispielsweise die Frontkamera der HTC Vive aktiviert. Weil die auszuführende Aktion zum Aufschalten der Frontkamera einer Aktion aus der realen Welt gleicht, ist sie sehr eingängig und leicht zu merken.
Bislang bezeichnet Google Tilt Brush in Blog immer noch als vor allem Spaß-orientiertes Tool. Wenn man sich die Möglichkeiten genauer anschaut, könnte die vermeintliche VR-Spielerei allerdings schnell zu einem sehr ernsthaften Entwicklerwerkzeug werden. (uk)