Tonga: Nach zwei Wochen (fast) ohne Internet wieder online
Der kleine Inselstaat Tonga im Südpazifik ist nach fast zwei Wochen wieder richtig ans Internet angeschlossen. Für die Bewohner war es eine problematische Zeit.
Das Königreich Tonga im Südpazifik ist nach zwei Wochen fast ohne Internet wieder über ein Unterseekabel mit dem Rest der Welt verbunden. Am Samstagmorgen sei das reparierte Kabel in Betrieb genommen worden, berichtet RadioNZ.
Damit seien 12 besonders lange Tage für den Inselstaat zu Ende gegangen. Der war am 20. Januar durch einen Ausfall der einzigen Kabelverbindung vorübergehend vom Internet abgeschnitten worden. Satellitenverbindungen hatten nur einen Teil des Verkehrs übernehmen können.
Nur noch ein paar WLAN-Hotspots
Das 2013 in Betrieb genommene Tonga Cable System bindet das Königreich eigentlich an das Southern-Cross-Cable an, das Australien und Neuseeland mit Hawaii und dem Festland der USA verbindet. Als es vor zwei Wochen ausfiel, wurde Tonga weitgehend vom Internet abgekapselt.
Dank Satellitenverbindungen konnten die örtlichen Provider aber WLAN-Hotspots in ihren Zentralen anbieten, wo sich denn lange Schlangen gebildet hätten. Vor allem Unternehmer hätten dort wichtige Geschäfte erledigen oder Zahlungen anweisen können – bei "schmerzhaft geringen Geschwindigkeiten", wie es RadioNZ ausdrückt. Um Bandbreite zu sparen, waren an diesen Orten beliebte Internetangebote wie Facebook und Youtube ganz gesperrt.
Für die Wirtschaft Tongas sei der Internetausfall ein herber Schlag gewesen, erklärte der Chef der Handelskammer dem Nachrichtensender aus Neuseeland. Auch Fluggesellschaften und Behörden hätten wichtige Leistungen nicht mehr anbieten können. Für Familien sei es ebenfalls sehr problematisch gewesen, vor allem weil Geldüberweisungen aus dem Ausland nicht abgewickelt werden konnten. Jetzt könne das aber hoffentlich nachgeholt werden und außerdem hätten die Menschen nun die Möglichkeit, nach den zwei ruhigen Wochen das Verpasste nachzulesen.
Verbindung über ein einzelnes Kabel
Die Ursache des Ausfalls ist demnach weiterhin unklar: Sicher sei nur, dass das Kabel gerissen ist. Möglicherweise sei es durch den Anker eines großen Schiffes beschädigt worden. Nun wurde es aber repariert und eine ebenfalls beschädigte Verbindung zu den nördlichen Inseln solle folgen.
Das Geschehen habe aber verdeutlicht, wie leicht die Inselstaaten im Pazifik vom Internet abgeschnitten werden können. In Zukunft müsse man besser auf solche Fälle vorbereitet sein, sagte ein Regierungssprecher. (mho)