Topware-Chef Hassinger gegen Kaution frei

Weil keine Verdunkelungsgefahr besteht, ist das wegen Steuerhinterziehung angeklagte Vorstandsmitglied der Topware AG wieder auf freiem Fuß.

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Von
  • Frank Möcke

Weil keine Verdunkelungsgefahr mehr besteht, hat ein Mannheimer Amtsrichter den Haftbefehl gegen das wegen Steuerhinterziehung angeklagte Vorstandsmitglied der Topware AG Dirk Hassinger gestern Mittag außer Vollzug gesetzt. Hassinger hat nach einjähriger Untersuchungshaft ein umfassendes Geständnis abgelegt und eine hohe Sicherheitszahlung geleistet. Einmal jede Woche muss er sich bei den Behörden melden. Seinem Geständnis zufolge überwies er fingierte Sponsorengelder unter anderem an ein "Unternehmen im Formel-1-Bereich". Diese Gelder machte er dann als steuermindernde Betriebsausgaben geltend. Die Firmen behielten jedoch nur einen Prozentsatz als Kommission und schickten den Großteil zurück. Diese "kick-backs" hat er eingeräumt, so der Staatsanwalt.

Wann es zu dem Prozess kommt, ist noch fraglich. Der Mannheimer Morgen meldet, Hassingers Anwalt wolle versuchen, sich mit der Staatsanwaltschaft zu einigen und die hinterzogenen Millionen nachzahlen. Die Hassinger zur Last gelegten Morddrohungen gegen den ehemaligen Topware-Strohmann Steiner seien pure Erfindungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt indes weiter gegen den Topware-Vorstand und andere Personen im Dunstkreis der Firma. (fm)