Transparenz bei Biowaffenforschung gefordert

Die US-Armee plant die umfangreiche Produktion von Milzbrand-Erregern. Obwohl der betreffende Bakterien-Stamm für den Menschen ungefährlich ist, warnen Biowaffen-Gegner davor.

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Die US-Armee plant die umfangreiche Produktion von Milzbrand-Erregern. Das meldet das britische Wissenschaftsmagazin New Scientist. Obwohl der betreffende Bakterien-Stamm für den Menschen ungefährlich ist, warnen Biowaffen-Gegner vor dem Vorgehen. Welche Zwecke das Militär damit verfolgt, bleibt unklar. Sowohl die Entwicklung von Prozessen, wie man verseuchtes Gelände reinigt, als auch Tests, wie sich der Erreger nach einem Angriff verbreitet, erscheinen möglich.

Die Pläne wurden öffentlich, weil das Sunshine Project -- eine deutsch-amerikanischen Organisation, die sich gegen den Einsatz von Biowaffen wendet -- entsprechende Ausschreibung auf den Internetseiten des amerikanischen Militärs entdeckte. Darin ersucht die US-Armee für einen ihrer bekanntesten Stützpunkte, den Dugway Proving Ground, Biotech-Unternehmen um Angebote für allerlei Materialien. Unter anderem wollte man für den Dugway Proving Ground eine Firma beauftragen, umfangreiche Mengen des Milzbrand-Erregers herzustellen.

Obwohl der hier verwendete Bakterienstamm für Menschen ungefährlich ist, kritisiert das Sunshine Project die mangelnde Transparenz der Biowaffenforschung: "Es stellt sich die Frage, wozu die US-Armee so große Mengen benötigt", meint Jan van Aken, deutscher Vertreter des Sunshine Project. Wenn die Vereinigten Staaten UN-Inspektoren auf dem Dugway Proving Ground zuließen, wie sie es bei anderen Staaten verlangen, gäbe es kein Grund für Befürchtungen. Die USA seien daher gefordert, offen zu legen, was sie mit der Anthrax-Produktion bezwecken würden. (wst)