Twitter räumt mögliche unerlaubte Datenweitergabe ein
Mehr als ein Jahr lang hat Twitter offenbar Daten an einige Werbekunden weitergegeben, die diese gar nicht bekommen sollten. Die Firma entschuldigt sich nun.
Einige Daten von Twitter-Nutzern könnten ohne deren Wissen mehr als ein Jahr lang mit Werbekunden des Dienstes geteilt worden sein. Zu den Informationen gehöre etwa der Länder-Code des Nutzers sowie ob und gegebenenfalls wann die Anzeige angesehen wurde, erklärte Twitter in der Nacht zum Mittwoch. Durch den Fehler seien Nutzern möglicherweise seit Mai 2018 auch auf Basis unzulässig gesammelter Daten personalisierte Werbeanzeigen angezeigt worden. Informationen zu Passwörtern oder E-Mail-Konten seien nicht betroffen. Die Probleme seien am 5. August behoben worden.
Wie viele Nutzer davon betroffen gewesen sein könnten, werde noch untersucht. Das in San Francisco ansässige Unternehmen entschuldigte sich: "Sie vertrauen darauf, dass wir Ihre Auswahl einhalten, wir haben dabei versagt", schrieb Twitter mit Blick auf die persönlichen Einstellungen. "Es tut uns leid, dass das passiert ist." Das Unternehmen treffe Vorkehrungen, damit sich ein solcher Fehler nicht wiederhole.
Werbegeschäft deutlich gestärkt
Der Kurznachrichtendienst hatte sein Werbegeschäft im vergangenen Quartal deutlich ausgebaut. Wie Twitter Ende Juli mitteilte, stieg der Umsatz im Jahresvergleich um 18 Prozent auf 841 Millionen US-Dollar (rund 750 Millionen Euro). Unterm Strich verbuchte Twitter einen Quartalsgewinn von 1,1 Milliarden Dollar – den Ausschlag dafür gab aber eine Steuergutschrift von gut einer Milliarde Dollar. Die Zahl täglich aktiver Nutzer, denen Twitter Werbung zeigen kann, legte binnen drei Monaten von 134 Millionen auf 139 Millionen zu. Die Anzeigen gibt es auf der Website von Twitter sowie in hauseigenen Apps des Dienstes auf Mobil-Geräten zu sehen. Zugleich gibt es einige spezialisierte Programme zur Twitter-Nutzung ohne Werbung.
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