US-Behörden ermitteln Darknet-Dealer dank Postautomaten und PGP-Schlüsseln

Die Fahnder der US-Drogenbehörde DEA konnten zwei mutmaßliche Darknet-Heroin-Dealer aus Brooklyn fassen. Zu Hilfe kamen ihnen dabei PGP-Schlüssel und Fotos aus einem Selbstbedienungs-Paketautomat.

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US-Behörden ermitteln Darknet-Dealer dank Postautomaten und PGP-Schlüsseln

Ein solcher Postautomat half bei der Überführung.

(Bild: By Nsaum75 at English Wikipedia, CC BY-SA 3.0)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Merlin Schumacher

US-amerikanische Drogenfahnder konnten zwei mutmaßliche Dealer aus Brooklyn fassen. Die Männer sollen über einen Hidden-Service Heroin verkauft haben. Die Fahnder kamen den Männern über PGP-Schlüssel auf die Schliche. Identifiziert wurden sie dann durch Fotos eines Selbstbedienungs-Paketautomaten.

Laut Anklageschrift wurde von den Nutzern "Area51" und "DarkApollo" auf dem Tor-Marktplatz AlphaBay Drogen angeboten. Ermittler der Drug Enforcement Agency (DEA) vermuteten aufgrund identischer Beschreibungstexte und Angebote hinter beiden Accounts dieselben Individuen.

Der von beiden Accounts verwendete öffentliche PGP-Schlüssel war auf dieselbe E-Mail-Adresse registriert. Anhand der Adresse ermittelten die DEA-Mitarbeiter Social-Media-Accounts, die auf einen der beiden Angeklagten registriert sind.

Heroin per Post

Die DEA bestellte im Mai 2016 ein Gramm Heroin. Das Paket wurde mit einer gefälschten New Yorker Absenderadresse verschickt und enthielt die bestellte Ware. Wenige Tage später orderten die Ermittler ein weiteres Gramm. Am zweiten Paket fanden sich Fingerabdrücke des einen Angeklagten. Dieser war 2008 bereits wegen Hehlerei verhaftet worden, daher waren den Behörden seine Fingerabdrücke bekannt.

Für den Versand des ersten Pakets wurden Versandmarken eines Postautomaten verwendet. Die auf der Versandmarke aufgedruckte "Postage Validation Imprinter"-Nummer konnte einem spezifischen Automaten und Bezahlvorgang zugeordnet werden. Die Versandmarken wurden mit einer Kreditkarte gekauft, der sich auch weitere Käufe zuordnen ließen. Da die Postautomaten bei jedem Vorgang ein Foto des Kunden machen, konnte die DEA die Angeklagten mit den Käufen in Verbindung bringen.

Im August durchsuchten die DEA-Ermittler die Wohnungen der beiden Angeklagten und fanden in ihren jeweiligen Wohnungen unter anderem Heroin und Versandmaterial, das dem der georderten Pakete ähnelt. Darüber hinaus erstellten Forensiker der DEA Images der Daten eines iPhone 6 Plus, welches "Hunderte von Nachrichten" enthielt, in denen sich die Beschuldigten über den Drogenhandel austauschten. Ebenfalls wurde ein Macbook Pro sichergestellt, dessen Browser in den AlphaBay Account von DarkApollo eingeloggt war.

Die Höchststrafe für derartige Vergehen liegt in den USA bei 20 Jahren Freiheitsstrafe sowie einer Strafzahlung von einer Million US-Dollar. Inzwischen haben sich beide Männer als schuldig bekannt. (mls)