US-Wahlbeeinflussung: Demokraten klagen gegen Trump, Russland und Wikileaks

Angesichts von immer mehr inzwischen bekannt gewordenen Details über russische Versuche, die US-Wahl zu beeinflussen, zieht die Demokratische Partei in den USA nun vor Gericht. Sie wirft Trump und Wikileaks vor, sich illegal verschworen zu haben.

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US-Wahlbeeinflussung: Demokraten klagen gegen Trump, Russland und Wikileaks

(Bild: Darron Birgenheier, The Unblinking Eye, CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 3 Min.

Die Demokratische Partei in den USA wirft der Kampagne des amtierenden Präsidenten Donald Trump, Russland und der Whistleblower-Plattform Wikileaks in einer Klage vor, sich verschworen zu haben, um die Präsidentschaftswahl 2016 zu beeinflussen. Das geht aus der vor einem Bundesbezirksgericht eingereichten Klage hervor, über die zuerst die Washington Post berichtet hat. Wie die Partei in einem Statement erläutert, sieht sie in dem russischen Vorgehen einen schamlosen Angriff auf die US-amerikanische Demokratie. Ein wichtiger Teil dieses Angriffs sei die Cyberattacke auf die Server der Demokraten gewesen. Dabei gestohlene Daten seien dann von Wikileaks veröffentlicht worden, um der Partei zu schaden und die Wahl zu beeinflussen.

Die Partei erhebt den Vorwurf, dass der Hack in Verbindung mit Kontakten von Trumps Wahlkämpfern nach Russland und der Werbung für die Veröffentlichung Teil einer illegalen Verschwörung sei, fasst die US-Zeitung zusammen. Zwar untersucht der US-Sonderermittler Robert Mueller immer noch, inwieweit sich tatsächlich Vertraute von Trump mit Vertretern Russlands koordinierten, aber trotzdem sind schon jede Menge Details bekannt. So wurden erst vor wenigen neue Einzelheiten bekannt, die noch stärker darauf hindeuten, dass hinter dem Hacker "Guccifer 2.0" der russische Geheimdienst GRU steckt. Der Hacker hatte öffentlich behauptet, alleine hinter dem Hack zu stecken, bei dem das veröffentlichte Material erbeutet worden war.

Monate vor der US-Wahl war im Frühjahr 2016, waren Vorwürfe laut geworden, dass russische Geheimdienste Computersysteme der Demokratischen Partei infiltriert und überwacht haben sollen. Laut einer Untersuchung der Sicherheitsfirma CrowdStrike sollen die Hacker über ein Jahr lang in den Computersystemen unterwegs gewesen sein. Vermutlich hatten sich die Hacker über Spearphishing-Mails an Mitarbeiter Zutritt zu den Netzwerken verschafft. Die Infiltrierung sei dann im April 2016 durch ungewöhnlichen Netzwerkverkehr aufgefallen.

Die Demokraten erheben nun den Vorwurf, dass die Russen in der Kampagne von Donald Trump einen "willigen Partner" gefunden hätten. Sie habe das Ziel der russischen Hintermänner geteilt, der Demokratischen Partei zu schaden und Trump zur Wahl zu verhelfen. Es habe wiederholte geheime Kommunikation zwischen Trumps Wahlhelfern, Vertretern Russlands und von Wikileaks gegeben. Dadurch habe die Kampagne vorab von angeblich schädlichem Material aus den Hacks und deren geplanten Veröffentlichungen gewusst. Es sei eine Schande, dass Trumps Kampagne eigene Interessen vorangestellt habe, schreibt die Partei noch. Die könnte nun vor allem Schwierigkeiten dabei haben, juristisch gegen einen anderen Staat vorzugehen, genießt der doch vor nationalen Gerichten Immunität.

Sehen Sie zur Verortung von Hackerangriffen auch die aktuelle Folge unserer #heiseshow:

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(mho)