USA: Angeblich auch bei Google russische finanzierte Werbung zur US-Wahl

Nicht nur auf Facebook, auch bei Google sollen mutmaĂźlich russische Accounts Werbung geschaltet haben, um Einfluss auf die US-Wahl zu nehmen. Das berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf anonyme Quellen.

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USA: Angeblich auch bei Google russische finanzierte Werbung zur US-Wahl

(Bild: Robert Scoble, CC BY 2.0)

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Auch Google hat bei einer internen Untersuchung aus Russland finanzierte Werbekampagnen gefunden, mit denen rund um die US-Präsidentschaftswahlen vergangenes Jahr Falschinformationen verbreitet wurden. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf anonyme Quellen, die mit der Analyse betraut seien. Demnach hätten russische Auftraggeber Zehntausende US-Dollar für Werbung auf den verschiedenen Plattformen von Google ausgegeben. Das Geld stamme aber nicht von jener kreml-nahen Organisation, die hinter den Werbekampagnen stecken soll, die derzeit bei Facebook analysiert werden.

Diese ersten Hinweise auf Versuche der Einflussnahme seien nun gefunden worden, nachdem die US-Politik die Werbekampagnen in den Fokus genommen hatte. Demnach prĂĽfen die Verantwortlichen bei Google nun alle Werbeanzeigen, die weniger als 100.000 US-Dollar gekostet haben und von Russland aus bezahlt wurden. Dabei solle auch ĂĽberprĂĽft werden, ob einige davon "von legitimen Accounts" finanziert wurden. Die nun identifizierten Anzeigen seien ĂĽber Abgleich mit Daten von Twitter gefunden worden, schreibt die US-Zeitung. Der sei aber ohne eine explizite Kooperation von Twitter vorgenommen worden. Insgesamt handle es sich um 2200 Anzeigen, fĂĽr die 50.000 US-Dollar ausgegeben wurden.

Mit diesen noch recht vagen Angaben rückt nach Facebook nun auch Google in den Fokus der Aufarbeitung ungeklärter Vorwürfe rund um die US-Präsidentschaftswahlen vergangenes Jahr. Facebook hatte jüngst tausende Werbeanzeigen identifiziert, die von einer russischen Troll-Fabrik finanziert worden seien, die wiederum Verbindungen zum Kreml haben soll. In den inzwischen US-Politikern übergebenen Anzeigen sei für die Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, Bernie Sander und Jill Stein (von den Grünen) geworben worden. Andere zielten demnach darauf ab, in den USA Uneinigkeit zu streuen. Wie viele Nutzer die Werbung tatsächlich zu sehen bekam, ist noch unklar. Aber Gesetzgeber in den USA prüfen schon Maßnahmen, um eine derartige Einflussnahme künftig transparent zu machen. (mho)