Ubisoft schiebt Key-Resellern einen Riegel vor
Ubisoft greift Key-Reseller an: Aktivierungskeys für Spiele werden nicht mehr an externe Anbieter rausgegeben, sondern direkt mit dem Uplay-Account verknüpft.
Ubisoft will verhindern, dass Spiele-Keys bei nicht autorisierten Key-Resellern angeboten werden. Der französische Publisher gibt künftig keine Aktivierungscodes für seine Spiele mehr heraus, berichtet das US-Magazin VentureBeat. Bei Partner-Plattformen, dazu gehören dem Bericht zufolge Chrono.gg und Fanatical, kann man Ubisoft-Spiele weiterhin kaufen.
Die Plattformen bekommen aber keinen Key, den sie dem Nutzer verkaufen. Stattdessen gibt der Käufer beim Kaufprozess den Uplay-Account ein, auf dem er den Schlüssel aktivieren will. Das Spiel wird dann direkt mit diesem Account verknüpft. Möglich macht das eine Zusammenarbeit zwischen Ubisoft und dem auf Distribution spezialisierten Entwickler Genba Digital, berichtet VentureBeat.
Publisher verlieren durch Reseller Geld
Key-Reseller sind Publishern seit Jahren ein Dorn im Auge. Das Prinzip funktioniert so: Ein Nutzer gelangt an günstige Codes, mit denen sich Spiele etwa auf Steam oder Uplay aktivieren lassen. Anschließend verkauft er diese Schlüssel auf Reseller-Marktplätzen gewinnbringend weiter – aber immer noch günstiger als die Standardpreise des jeweiligen Spiels. Käufer zahlen also weniger als für den Kauf auf Steam oder Uplay direkt. Dieses Geld geht den Publishern und Entwicklern verloren.
Für die Reseller gibt es mehrere Möglichkeiten, günstig an Keys zu kommen. Oft werden die Aktivierungsschlüssel in Regionen erworben, in denen Spiele weniger kosten, um dann auf den großen und teureren Märkten weiterverkauft zu werden. Außerdem können Reseller dutzende Keys bei Sales einkaufen, um sie dann später weiterverkaufen zu können.
Auf diese Weise werden auch seriöse Seiten wie Chrono.gg oder Humble Bundle zum Problem: Wenn sie einen Key im Sale anbieten, taucht er möglicherweise ein paar Wochen später auf einem der umstrittenen Marktplätze auf. Ubisofts Lösung umgeht dieses Problem: Da die Spiele direkt beim Kauf fest mit einem Account verknüpft werden, bekommen die Käufer keinen Code, der möglicherweise weiterverkauft werden kann. Ubisoft ist schon in der Vergangenheit hart gegen Reseller vorgegangen und hat dort erworbene Spiele aktiv aus den Bibliotheken von Nutzern entfernt. (dahe)