Ultraviolet: Geräteübergreifende Video-Plattform soll im September starten

Die Idee hinter Ultraviolet: Man muss einen Film nur einmal kaufen - und kann ihn dann auf allen Arten von Geräten ansehen. Das Herzstück von UltraViolet ist ein zentralisiertes Konten-System, in dem verwaltet wird, wer Zugang zu welchen Inhalten hat.

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Von
  • Nico Jurran

Die geräteübergreifende Unterhaltungsplattform "UltraViolet", die von der Allianz DECE (Digital Entertainment Content Ecosystem) in den USA und Großbritannien bereits 2011 gestartet wurde, soll ab 30. September 2013 nach Deutschland und Frankreich kommen. Dies berichtet "The Hollywood Reporter" unter Berufung auf Mark Teitell, General Manager und Executive Director bei DECE.

Die Idee hinter dem System ist, dass man einen Film nur einmal kaufen muss – und ihn dann auf allen Arten von Geräten ansehen kann. Das Herzstück von UltraViolet ist ein zentralisiertes Konten-System, in dem verwaltet wird, wer Zugang zu welchen Inhalten hat. Die Filme sollen dabei zentral auf einem Server des Systems bereitgehalten und dann via Internet über die Geräte abgespielt werden. Zusätzlich können die Verbraucher auch DVDs bekommen und Inhalte auf mobile Geräte herunterladen. Die Videos werden in einem einheitlichen DRM-geschützten Dateiformat gespeichert, das als CFF (Common File Format) bezeichnet wird.

Hinter Ultraviolet stehen neben Sony noch weitere Hollywood-Studios wie etwa Warner Bros., Fox, Lionsgate und Paramount. Aber auch Händler wie Walmart und Gerätehersteller wie Toshiba sowie Kabelkonzerne wie Liberty Global sind mit im Boot. Insofern geht auch die Aussage von The Hollywood Reporter, nun müssten sich Lovefilm und Netflix warm anziehen, fehl: Amazons Lovefilm ist mit im Ultraviolet-Boot, der Video-on-Demand-Dienst Netflix war anfangs auch Teil der Allianz. Er ist mittlerweile aber schon wieder ausgestiegen, nachdem die Hollywood-Studios hinter Ultraviolet kein großes Interesse daran hatten, das System auch für Mietfilme zu etablieren.

Es handelt sich bei Ultraviolet um den ersten branchenübergreifende Anlauf, gemeinsam ein neue Unterhaltungsplattform aufzubauen. Allerdings machen nicht wirklich alle mit: So fehlen beispielsweise Disney und Apple. Der iPhone- und iPad-Hersteller preschte schon vor Jahren mit seiner eigenen Vertriebsplattform iTunes vor und hat fürs Wohnzimmer die Box Apple TV im Angebot.

Einige Formulierungen in den Ultraviolet-Nutzungsbedingungen hinterlassen weiterhin einen faden Nachgeschmack: So ist dort unter anderem zu lesen, das Streaming sei ohne zusätzliche Kosten "zumindest für den Zeitraum von einem Jahr nach dem Kauf" möglich. Danach können laut Kleingedrucktem durchaus weitere Gebühren anfallen – wobei deren Höhe unklar bleibt. Vage sind auch die Angaben, auf welchen Wegen und auf welche Geräte letztlich gestreamt wird. Dies Entscheidung trifft der jeweilige Händler. (nij)