United Internet prüft Börsengang der Webhosting-Sparte

Der Internetdienstleister United Internet expandiert weiter und sichert sich einen Anbieter für Webseiten im Ausland. Die dadurch gewachsene Sparte will das Unternehmen jetzt separat an die Börse bringen.

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United Internet 1&1

1&1 ist eine der Marken der United Internet AG in Montabaur

(Bild: United Internet)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Internet-Konzern United Internet (1&1, GMX, Web.de) baut sein Webhosting-Geschäft aus und denkt über einen neuen Börsengang von Teilen des Konzerns nach. Für rund 135 Millionen Euro übernimmt das TecDax-Schwergewicht den polnischen Anbieter home.pl, wie das Unternehmen am Freitag in Montabaur mitteilte.

Um künftig weiter mit Anwendungen für Geschäftskunden zu wachsen, prüft das Management um Mitgründer Ralph Dommermuth in den kommenden Monaten den Börsengang der Teilsparte, in die auch der Zukauf in Polen fällt. Mit den neuen Aktien könnte dann weiter zugekauft werden. Laut Analysten könnte der Plan Milliarden in die Kassen des Unternehmens spülen. Der Aktienkurs schoss bis zum Mittag um fast sieben Prozent nach oben.

United Internet ist in Polen bereits seit 2010 mit der Marke 1&1 aktiv. Das jetzt zugekaufte Unternehmen soll vom bisherigen Management eigenständig weitergeführt werden. Verkäufer ist eine Gruppe um den Finanzinvestor V4C Eastern Europe. Die Kartellbehörden müssen dem Deal noch zustimmen.

Im Hostingmarkt zählt Größe: Durch das rasant steigende Angebot von Speicherplatz und Rechenpower im Netz sinken die Preise. Dommermuth will daher künftig noch stärker auf Zukäufe setzen. Der europäische Markt für Webhosting sowie Cloud Computing sei weitgehend verteilt. United Internet hatte das Geschäft bereits in der Vergangenheit immer wieder mit Übernahmen ausgebaut und zählt weltweit zu den größten Anbietern, mit Schwerpunkten in Westeuropa und Nordamerika.

Eine mögliche weitere Börsennotiz sei eine großartige Nachricht, sagte Equinet-Expertin Pauls. Insgesamt komme United Internet damit einem Dax-Aufstieg näher. Die Angebote für Privatanwender wie die E-Mail-Provider GMX und Web.de sowie das Internetzugangsgeschäft von 1&1 gehören nicht zu der möglicherweise abzuspaltenden Sparte. Sollte sich das Management um Dommermuth zu einem Börsengang entschließen, könnte es mit ihm in rund zwei Jahren so weit sein. (anw)