Videokonferenzen, VPNs, Gaming: Mehr Datenverkehr am DE-CIX

Am DE-CIX sind starke Veränderungen des Datenverkehrs gemessen worden. Neben mehr Traffic gibt es auch ein anderes Verhalten.

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Videokonferenzen, VPNs, Gaming: Mehr Datenverkehr am DE-CIX

(Bild: momente/Shutterstock.com)

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Am DE-CIX sind die Auswirkungen des Quasi-Lockdowns deutlich erkennbar. Wie der Internetknoten-Betreiber mitteilt, hat es innerhalb der vergangenen Wochen eine Steigerung des Datenverkehrs um insgesamt 10 Prozent gegeben. Dabei fallen einzelne Nutzungen besonders stark auf.

So ist der Videokonferenzverkehr, also Anwendungen, die derzeit besonders im Homeoffice gefragt sind, um etwa 50 Prozent gestiegen. Bei Online- und Cloud-Gaming habe es eine Steigerung um 25 Prozent gegeben. Auch der Datenverkehr bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen und die Anzahl der genutzten VPNs habe sich erhöht.

Die Angaben beziehen sich auf den Internetknoten in Frankfurt, er gilt als größter der Welt. Für die anderen Standorte erwartet der Betreiber ähnliche Werte. "Wir bauen unsere Kapazitäten weiter aus, sobald 63 Prozent der vorhandenen Kapazitäten erreicht werden. Die übrigens 37 Prozent freie Kapazität wird zum einen für Redundanzen benötigt und zum anderen, damit wir immer genügend freie Kapazitäten für Traffic-Wachstum haben", sagt Dr. Thomas King, CTO bei DE-CIX.

Neben dem Knoten müssen auch die einzelnen Netzbetreiber ihre Kapazitäten ausbauen, um den Bedarf ihrer Kunden, also der Endverbraucher, gerecht zu werden. Insgesamt sei dieser Bedarf seit Anfang März 20 Prozent höher. Bereits vor einer Woche war in Frankfurt ein neuer Rekordwert gemessen worden – mehr als 9 Terabit/s Datendurchsatz. Aktuelle Maßnahmen und Planungen gibt DE-CIX in einer FAQ online bekannt.

Laut einer Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) ist inzwischen jeder Zweite zumindest teilweise im Homeoffice. Für jeden fünften ist es das erste Mal, von daheim aus zu arbeiten.

Mehr Infos

FAQ Homeoffice

Auch der Bitkom sieht derzeit keine Probleme durch den steigenden Datenverkehr. Es gäbe ein dauerhaftes Monitoring der Netze und ihrer Funktionsfähigkeit. Es gibt Berichte, nach denen etwa die Microsoft-Software Teams Probleme hatte. Ein genereller Ausfall droht jedoch nicht. (emw)