Videospiel-Branche: Ubisoft und Crytek kaufen zu, EA baut ab

Während Electronic Arts elf Prozent der Arbeitsplätze abbaut, übernimmt der französische Videospiele-Entwickler und -Publisher Ubisoft das kanadische Studio Action Pants. Der deutsche Entwickler Crytek ist künftig in Großbritannien präsent.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der französische Videospiele-Entwickler und -Publisher Ubisoft (u.a. Rayman, Splinter Cell, Prince of Persia) übernimmt das kanadische Studio Action Pants mit Sitz in Vancouver. Für das im Jahr 2006 von früheren EA-Mitarbeitern gegründete Unternehmen arbeiten den Angaben zufolge rund 110 Spieleentwickler. In diesem Jahr soll das erste kommerzielle Action-Pants-Spiel auf den Markt kommen, ein Sportspiel, das exklusiv für die Nintendo-Spielkonsole Wii entwickelt wird. Finanzielle Details der Übernahme wurden nicht bekannt.

Der deutsche Entwickler Crytek (Far Cry, Crysis) hat sich unterdessen in einem Bieterverfahren zur Übernahme des britischen Studios Free Radical Design (Haze, Time Splitters) durchgesetzt. Wegen Zahlungsunfähigkeit hatte das Unternehmen aus Nottingham Ende vergangenen Jahres einen Großteil der einst etwa 180 Mitarbeiter entlassen. Nach Angaben von Resolve Partners, das den Verkauf der Firma abwickelt, gab es zahlreiche Interessenten für das Studio. Die übrig gebliebenen 43 Mitarbeiter sollen von Crytek übernommen werden.

Beim einstigen Branchenführer Electronic Arts dürften Übernahmepläne hingegen erst einmal auf Eis liegen. Für das Ende Dezember abgeschlossene dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres hatte der US-Konzern einen Verlust von 641 Millionen Dollar ausgewiesen. Ins Kontor schlugen vor allem Abschreibungen im Handyspiele-Geschäft (368 Millionen Dollar) und Wertberichtigungen für Steuerabgrenzungsposten (244 Millionen Dollar). Nach neun Monaten hat sich bei EA damit bereits ein Minus von gut einer Milliarde Dollar angesammelt. Als Folge sollen elf Prozent der Arbeitsplätze (1100 Jobs) gestrichen werden. (pmz)