Vor 30 Jahren: Studentisches Startup geht an den Start

Der Dortmunder IT-Dienstleister Materna feiert in diesen Tagen sein 30-jähriges Firmenjubiläum. Hierzulande zählt der IT-Spezialist inzwischen zu den größten IT Beratungs- und Intergrationsunternehmen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Detlef Borchers

Die Gründer: Dr. Winfried Materna und Helmut an de Meulen

(Bild: Materna)

Vor 30 Jahren wurde in Dortmund die IT-Firma Materna Information & Communications unter dem Namen Dr. Materna gegründet. Der erste Auftrag kam vom Paderborner Computerbauer Nixdorf und bestand aus der Fortsetzung eines akademischen Forschungsprojektes. Man spezialisierte sich auf IT-Projekte wie den Bau von Computer-Netzwerken und die Anbindung von Kleinrechnern (PC) an Großrechner. Der Durchbruch als Kommunikationsdienstleister kam 1995 mit der Kommerzialisierung der SMS in Mobilfunknetzen.

Ein Auftrag für Nixdorf und ein Auftrag zur Entwicklung eines klinischen Laborsystems bildeten den Grundstock der von Winfried Materna und Hartmut an de Meulen gegründeten Firma, die zunächst sehr langsam wuchs. Nach vier Jahren wurde der erste feste Mitarbeiter eingestellt, als man die ersten Aufträge von Fluggesellschaften bekam. Sehr früh stieg die Firma in die Programmierung für die öffentliche Verwaltung ein. Eine für die Finanzverwaltung geschriebene Zoll-Anwendung bildete über Jahre hinweg die Basis, auf der sich die Firma entwickeln konnte. Als zweites Standbein kam 1995 ein SMS-Gateway hinzu, den Materna zunächst für Mannesmann D2 entwickelte und betrieb, später Viag Interkom. Ein eigenes Rechenzentrum wickelt seitdem alle SMS-Dienste ab und verarbeitet 300 Millionen SMS pro Monat.
Auch vom Geschäft mit Klingeltönen konnte Materna profitieren. Ab 2000 setzte das Unternehmen auf das Segment eGovernment und die Initiative BundOnline. Der gemeinsam mit der Hamburger Core Media entwickelte Government Site Builder wird inzwischen von 60 Behörden benutzt und bildet die Basis von Bund.de oder Bundesrat.de.

Heute beschäftigt Materna rund 1300 Mitarbeiter und engagiert sich in der Erprobung neuer IT-Konzepte wie etwa dem Cloud Computing. Auf der Lünendonk-Liste der IT Beratungs- und Intergrationsunternehmen belegt man Platz 15. Das studentische Startup konnte ohne Business Angels und Seed Financing wachsen und wird nach wie vor von den Gründern Materna und de Meulen geleitet. (map)