WhatsApp versendet keinen Klartext mehr

Bislang konnte man die Nachrichten von WhatsApp-Nutzern in öffentlichen Netzen problemlos mitlesen. Ein Update erschwert das Schnüffeln nun zumindest.

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Von
  • Ronald Eikenberg

Bislang konnte man problemlos mitlesen, wenn man sich im gleichen Netz wie der WhatsApp-Nutzer befand.

Der beliebte Messaging-Dienstes WhatsApp verschickt die Nachrichten seiner Nutzer nicht länger im Klartext. WhatsApp hat sich im Laufe der vergangenen Jahre bei vielen Nutzern als SMS-Ersatz etabliert und unterstützt alle wichtigen Smartphone-Plattformen. Laut einem FAQ-Eintrag des Betreibers soll nun eine nicht näher genannte Verschlüsselung zum Einsatz kommen, wenn man die aktuelle Version des WhatsApp-Clients einsetzt.

Seit wann der Dienst die Nachrichten schon verschlüsselt und welchen Algorithmus er dafür nutzt, ist derzeit unklar. Eine Anfrage von heise Security blieb bis dato unbeantwortet. Im Changelog der Android- und iOS-App findet man keine Hinweise darauf, dass eine Verschlüsselungsfunktion eingeführt wurde.

Die Nummer des Absenders ist weiterhin erkennbar.

Unsere Analyse des Datenverkehrs der iOS-Version ergab, dass zumindest die Nachrichten nicht mehr im Klartext verschickt werden. Auffällig ist, dass die Absenderrufnummer nach wie vor ungeschützt in den Datenpaketen enthalten ist. Mit dem Schüffelprogramm WhatsApp Sniffer konnten wir die Nachrichten nicht länger mitlesen. Da der Schnüffler offenbar seit Monaten nicht mehr weiterentwickelt wird, wäre es aber auch äußerst erstaunlich, wenn er die Nachrichten nach den Änderungen am Übertragungsprotokoll noch aufspüren könnte – unabhängig davon, ob die Datenpakete nun verschlüsselt sind oder nicht. (rei)