Windows 10 November-Version für Visual-Studio-Abos verfügbar
Visual-Studio-Abonnenten können schon die ISO-Datei mit Windows 10 Version 1909 herunterladen. Für die 64-Bit-Variante sind einseitige DVDs inzwischen zu klein.
Die ISO-Installationsbilder für Windows 10 November 2019 (Version 1909) stehen im Visual-Studio-Subscription-Center (früher MSDN-Portal) zum Download bereit. Es handelt sich um den Build 18363.xxx als "Consumer Edition" sowie als "Business Edition", aus denen sich jeweils verschiedene Versionen in 32- und 64-Bit-Varianten installieren lassen. Bei der 64-Bit-Variante kann das aber schwierig sein: Die ISO-Dateien sind gut fünf GByte groß.
Damit lassen sich diese Abbilder nicht mehr auf eine normale single-sided DVD brennen. Bleibt zu hoffen, dass es nicht mehr zur Blockierung des Upgrades durch USB-Geräte und SD-Karten kommt. Denn die Übertragung auf einen USB-Stick kann an der Secure-Boot-UEFI-Implementierung Microsofts scheitern. Sie verlangt eine FAT32-Boot-Partition auf dem Boot-Medium. Eine FAT32-Partition ist auf 4 GByte begrenzt. Der Inhalt der ISO-Abbilddatei passt also nicht auf einen FAT32-USB-Stick.
Abhilfe schafft ein USB-Medium mit zwei Partitionen, wovon eine kleinere FAT32-Boot-Partition die Startdateien und eine größere NTFS-Partition die Installationsdateien aufnimmt. Der Ansatz entspricht der Lösung für das Problem, wenn die Datei Install.wim größer als 4 GByte ist. Tools wie Rufus beherrschen diesen Ansatz inzwischen ebenfalls. Und für Windows 10 Pro Workstation gibt Microsoft dabei an, dass vorher Windows 10 Pro, Version 1709 oder neuer, installiert sein muss. Andernfalls lasse sich der betreffende Produktschlüssel nicht verwenden.
Diese Neuerungen bringt Version 1909
Beim November 2019 Update von Windows 10 hält sich Microsoft, mutmaßlich auf Grund der massiven Probleme mit den Funktionsupdates der Versionen 1809 (Oktober 2018) und 1903 (Mai 2019), mit neuen Features auffällig zurück. Auf der Bedienoberfläche lassen sich nur marginale Veränderungen finden:
- Klickt man in der Taskleiste auf die Datums-/Uhrzeit-Anzeige, lassen sich im eingeblendeten Kalenderblatt Termine direkt eintragen.
- Im Startmenü erweitert das mit den drei Strichen in der linken oberen Ecke sichtbare Burger-Menü beim Zeigen per Maus automatisch den Navigationsbereich. Man spart also einen Mausklick.
- In der "Einstellungen"-Seite können nun in der Kategorie "System-Benachrichtigungen" Bilder für Benachrichtigungen zur Anzeige im Action Center zugewiesen werden.
- Apps und Programme sortiert Windows in der "Einstellungen"-Seite nun standardmäßig nach ‘Neueste’ und nicht mehr nach Namen.
- Sprachassistenten wie Amazons Alexa lassen sich auf dem Sperrbildschirm ausführen.
- Das Suchfeld im Explorer wird jetzt durch Windows Search unterstützt, sodass OneDrive-Inhalte mit einbezogen werden können.
Zudem verspricht Microsoft bessere Energieeffizienz bei bestimmten Prozessoren und damit längere Akkulaufzeit. Eine neu implementierte Rotationsrichtlinie für die Zuteilung der CPU-Kerne soll verbesserte Leistung und Zuverlässigkeit gewährleisten. Unternehmen können nun beispielsweise die Windows-10-im-S-Modus-Richtlinie ergänzen, um traditionelle Win32 (Desktop)-Anwendungen über Microsoft Intune zuzulassen. Im Beitrag Neuerungen in Windows 10, Version 1909 gibt Microsoft einen umfassenden Überblick über alle Änderungen, auch für Firmenumgebungen.
Auslieferung unter Umständen als 20-KByte-Update
Unter der Haube ergeben sich für die Auslieferung der neuen Windows-10-Version 1909 allerdings größere Änderungen. Sie wird teilweise als schlichtes Update ausgerollt. Denn Microsoft hat seit einiger Zeit gleiche kumulative Updates für Windows 10 Version 1903 (Mai 2019 Update) und für die Insider-Versionen von Windows 10 Version 1909 (November 2019 Update) ausgeliefert. Windows 10 Mai 2019 enthält im Build 18362.418 bereits alle Funktionen der November-Version 1909, allerdings deaktiviert. Sie werden erst später durch das "Feature Update to 1909 via Enablement Package" freigeschaltet. Dieses nur zirka 20 KByte große Update KB4517245 ändert die Build-Nummer auf 18363.xxx und macht so aus Windows 10 1903 die Version 1909.
Auf diese Weise hofft Microsoft die Probleme, die sich mit den letzten Funktionsupdates auf die Versionen 1809 und 1903 ergeben haben, umschiffen zu können. Allerdings bleibt an dieser Stelle auch die nüchterne Feststellung: Durch die gemeinsamen Updates für Windows 10 Version 1903 und 1909 stecken die bisher im Mai 2019 Update auftretenden Bugs auch im November 2019 Update. Allerdings hofft Microsoft, diese Fehler bis Ende Oktober 2019 mit weiteren kumulativen Updates ausbügeln zu können.
Windows 10 Version 1909 Consumer Edition |
Windows 10 Version 1909 Business Edition |
Windows 10 Home | Windows 10 Pro |
Windows 10 Home N | Windows 10 Pro N |
Windows 10 Core Single Language | Windows 10 Pro for Workstations |
Windows 10 Pro | Windows 10 Pro N for Workstations |
Windows 10 Pro N | Windows 10 Pro Education |
Windows 10 Pro for Workstations | Windows 10 Pro Education N |
Windows 10 Pro N for Workstations |
Windows 10 Education |
Windows 10 Pro Education | Windows 10 Education N |
Windows 10 Pro Education N | Windows 10 Enterprise |
Windows 10 Education | Windows 10 Enterprise N |
Windows 10 Education N |
Für Besitzer älterer Windows-10-Versionen bis einschließlich des Oktober 2018 Update (Version 1809) wird Windows 10 Version 1909 allerdings weiterhin als klassisches Funktionsupdate ausgerollt. Dabei wird quasi der gesamte Unterbau des Betriebssystems ausgetauscht. Immerhin können Nutzer seit dem Windows 10 Mai 2019 Update (und auch in der Version 1809) die Installation von Updates und Funktionsupdates in gewissem Maße hinauszögern.
Update-Zyklus dürfte sich ändern
Microsoft hat noch nicht verraten, wann die neue Windows-10-Version für die Allgemeinheit freigegeben wird. Inoffizielle Quellen berichteten, dass Microsoft diese Version in der zweiten Oktober-Hälfte intern mit freiwilligen Mitarbeitern testen wolle, und es wird schon mal der 12. November 2019 als allgemeines Freigabedatum für die Windows 10 Version 1909 genannt. Das würde auch mit dem Ablauf des Supports für Windows 10 Version 1803 korrespondieren, der im November 2019 für die Home- und Pro-Versionen endet.
Aufmerksamen ist nicht entgangen, dass Microsoft den bisherigen Ansatz, pro Jahr zwei Funktionsupdates für Windows 10 herauszubringen, dieses Jahr ausgesetzt hat. Denn Windows 10 1909 ist quasi ein Service Pack für die Version 1903. Bewährt sich dieser Ansatz, dürfte Microsoft den halbjährlichen Funktionsupdate-Zyklus komplett beerdigen und das dieses Jahr genutzte Modell zum Standard erklären – auch wenn das so nicht kommuniziert wird.
Die Herbst-Updates, so hoffen Microsofts Manager, sollen dann die stabileren Windows-10-Versionen sein. Das schlägt sich bereits seit einiger Zeit im Support-Zeitraum nieder: Grundsätzlich verspricht der Softwarekonzern 18 Monate Unterstützung für alle Windows-10-Versionen. Im Business-Umfeld wird Windows 10 Enterprise 30 Monate lang mit Updates versorgt, was aber nur für die Herbst-Updates gilt. (ds)