Windows Server 2019 bekommt OpenSSH-Client und -Server

Microsoft hat OpenSSH für Windows Server 2019 im Produktiveinsatz freigegeben. Administratoren bekommen damit einen zusätzlichen Zugriff auf ihre Server.

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Nach Medienberichten baut Microsoft unter dem Codenamen «Anaheim» derzeit an einem Nachfolger für Windows 10 auf der Basis der Web-Engine Chromium von Google.

(Bild: dpa, Michel Euler/AP)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan Mahn

Windows-Server-Administratoren können sich auf einen zusätzlichen Fernzugang zu ihren Maschinen einstellen: Microsoft hat OpenSSH für den Produktiveinsatz auf Windows Server 2019 freigegeben. Die Software basiert auf OpenSSH für Linux und wird von Microsoft ebenfalls als Open-Source-Software unter BSD-Lizenz entwickelt. Das verkündete Danny Maertens aus Microsofts PowerShell-Team in einem Blogbeitrag.

Der Code findet sich in einem GitHub-Repository. Hier gibt es auch ein umfangreiches Wiki, das vor allem die Besonderheiten der Windows-Version beschreibt. Wo es möglich ist, verweist Microsoft auf Dokumentationen aus der Linux-Welt. Parallel gibt es eine Dokumentation im "Windows IT Pro Center".

Installiert wird OpenSSH unter Windows Server 2019 und Windows 10 Version 1809 am schnellsten ĂĽber eine PowerShell mit Administratorrechten. Der SSH-Client wird mit folgendem Befehl installiert:

Add-WindowsCapability -Online -Name OpenSSH.Client~~~~0.0.1.0

Mit dem Client kann auf der Kommandozeile eine Verbindung mit einem Unix-Rechner mit aktiviertem SSH-Server oder einer anderen Windows-Maschine aufgebaut werden, die die Server-Software ausfĂĽhrt. Diesen installiert folgender Befehl:

Add-WindowsCapability -Online -Name OpenSSH.Server~~~~0.0.1.0

Ob ein SSH-Benutzer in einer Eingabeaufforderung oder einer PowerShell-Sitzung landet, kann der Administrator in der Registry festlegen. Beschrieben ist die Einrichtung in Microsofts Doku.

Interessant dürfte SSH vor allem für Administratoren in heterogenen Umgebungen sein, die SSH-Verbindungen auf ihre Linux-Maschinen gewohnt sind. Microsoft hat in den vergangenen Jahren immer wieder bewährte Tools portiert. Darunter die Kommandozeilenprogramme curl für HTTP-Aufrufe und tar für die Arbeit mit Archiven. 2018 lernte dann auch der Windows-Texteditor Notepad nach Jahrzehnten das Kunststück, Linux-Zeilenenden richtig zu verarbeiten. (jam)