Wo Windows as a Service Kunden beißt
Mit der Veröffentlichung von Windows 10 startete Microsoft sein Modell "Windows as a Service". Kunden erhalten neue Versionen automatisch und kostenlos. Was bei PCs noch ganz gut klappt, strahlt negativ auf manches Windows-Phone ab.
Gleich an zwei Stellen stehen für treue Windows-10-Kunden Änderungen an. PC-Nutzer müssen sich von der Urfassung verabschieden: Am nächsten Patchday, am 9. Mai soll es das letzte Mal Sicherheitsupdates für die erste Windows-10-Fassung (1507) geben. Wer noch ein Windows-Phone besitzt, muss hingegen damit rechnen, dass er nicht mehr in den Genuss neuerer Windows-Versionen kommt: Die letzte große Aktualisierung namens Creators Update läuft nur noch auf 13 Telefon-Modellen:
• HP Elite x3
• Microsoft Lumia 550
• Microsoft Lumia 640/640XL
• Microsoft Lumia 650
• Microsoft Lumia 950/950 XL
• Alcatel IDOL 4S
• Alcatel OneTouch Fierce XL
• SoftBank 503LV
• VAIO Phone Biz
• MouseComputer MADOSMA Q601
• Trinity NuAns NEO
Beide Fälle zeigen, worauf sich der Kunde bei Microsofts Programm Windows as a Service einlässt: Geräte fallen der Software-Obsoleszenz anheim, wenn die Sicherheitsupdates versiegen oder plötzlich nicht mehr Ansprüchen der Entwickler genügen. Für den Software-Hersteller ist das eine feine Sache: Er muss nur noch eine überschaubare Zahl von Varianten mit Sicherheitsupdates bedenken – vorbei die Zeit, bei der er Patches für jahrzehntealte Software-Sünden stricken musste.
Auch an anderer Stelle – und ganz ohne "as-a-Service"-Versprechen – macht Microsoft Ernst: Schon 2016 hat das Unternehmen angekündigt, moderne Prozessorgenerationen nur noch mit Windows 10 zu unterstützen. Wer auf einem System mit AMDs Ryzon oder Intels Kaby Lake unter Windows 7 oder 8 versucht, Sicherheitsupdates zu beziehen, erhält Berichten zufolge eine Fehlermeldung. Der ist zu entnehmen, dass dem Nutzer wichtige Sicherheitsupdates entgehen. Ob das proaktiv auf neue Sicherheits-Features anspielt oder eine simple Verweigerung darstellt, ist noch nicht klar. (ps)