Xerox-Multifunktionsgeräte vertauschen beim Scannen klein gedruckte Ziffern

Ältere Multifunktionsgeräte von Xerox sollen beim Scannen einzelne Ziffern von klein gedruckten Zahlen wie sie in Bauplänen vorkommen, gegen andere Ziffern ersetzen und so Werte verfälschen.

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Von
  • Rudolf Opitz

Auf Scans von Multifunktionsgeräten von Xerox sollen bei kleingedruckten Zahlenwerten einzelne Ziffern willkürlich durch andere ersetzt worden sein, was etwa in Bauplänen zu falschen Zahlenangaben führte. Dies hat der Diplom-Informatiker David Kriesel auf seinem Blog beschrieben und für die Xerox-Modelle WorkCentre 7535 und WorkCentre 7556 ausführlich dokumentiert.

Die vertauschten Ziffern traten Kriesel zufolge nur beim Scannen als PDF auf, ohne dabei eine Texterkennung (OCR) zu benutzen. Beim Abspeichern des Scans im TIFF-Format kam es dagegen zu keinen Fehlern. Ursprünglich fielen die falschen Zahlen auf dem Scan eines Bauplans auf, auf dem ein 14 Quadratmeter großer Raum größer war als ein 22-Quadratmeter-Raum.

Reproduzieren lieĂźen sich die Fehler den Angaben zufolge beim Scannen von Zahlenkolonnen mit kleiner Arial 7-Punkt-Schrift. Dabei wurde beispielsweise aus der Ziffer 6 eine 8, wobei die 6 aber nicht so unleserlich war, dass sie wie eine 8 erschien, vielmehr tauchte auf den Scans eine gut lesbare 8 auf, die sich mit kleinerem unteren Bauch und der gut erkennbaren Taille eindeutig erkennen lieĂź.

Da der Fehler in TIFF-Scans nicht auftritt, vermutet Kriesel eine falsch konfigurierte Patch-Größe bei der offenbar verwendeten JBIG2-Kompression. Das Verfahren speichert häufig wiederkehrende Muster in einer Bibliothek und nutzt diese zur Rekonstruktion des komprimierten Bildes.

Die betroffenen Multifunktionsgeräte wiesen die aktuelle Firmware-Version auf, was der Xerox-Service bestätigt hatte. Mittlerweile haben Leser des Blogs den Fehler auch für andere Xerox-Modelle gemeldet. Bislang sind allerdings keine Modelle aus dem aktuellen Portfolio des Druckerherstellers betroffen.

Xerox hat sich zu den Fehlern bislang nicht geäußert, aber auf mehrfache Nachfrage eine Stellungnahme für den heutigen Abend angekündigt. Eine Reproduktion des Fehlers war in der c't-Redaktion mangels entsprechender Tesgeräte bislang nicht möglich. (rop)