YouTube: Harte Strafen bei Richtlinien-Verstößen
Der Videodienst hat seinen Strafenkatalog für Verstöße gegen die zahlreichen Richtlinien des Dienstes verschärft. Übeltäter riskieren, von allen Monetarisierungsmöglichkeiten abgeschnitten zu werden.
YouTube hat die Strafen für Videoproduzenten verschärft, die gegen AGB die Community-und die Werbe-Richtlinien des Videodienstes verstoßen. Das Unternehmen behält sich demnach vor, Kanäle aus den Premium-Programmen Google Preferred und YouTube Originals zu verbannen. Inhalte-Anbieter können das Anrecht auf Werbevermarktung verlieren, keine Gewinne mehr ausgezahlt bekommen, aus dem Partner Programm entfernt werden sowie alle Vorteile des Creator-Programms verlieren, etwa den Zugang zu den YouTube Spaces.
Außerdem werden Inhalte aus dem Kanal eines Übeltäters nicht mehr YouTube-Besuchern empfohlen, etwa auf der Startseite. Je nach der Schwere der Verstöße werden die Sanktionen temporär oder unbegrenzt verhängt. Dass ein Kanal komplett aus YouTube ausgeschlossen wird, sehen die überarbeitenden Richtlinien nicht vor.
YouTube hat die inhaltlichen Grenzen für Videos sehr genau abgesteckt. So sind gemäß der Community-Richtlinien pornografische und "sexuell explizite" Inhalte ebenso verboten wie Hass, Gewalt oder "schädliche" Inhalte, also Videos, die andere Nutzer – insbesondere Kinder – zu Handlungen ermutigen, die ihnen schweren Schaden zufügen könnten
Lex Logan
Auch wenn die neuen Regeln und ein aktuelles Blog-Post zu dem Thema keinen Bezug darauf nehmen: Der Anlass für diese Konkretisierung der YouTube-Spielregeln dürfte der Fall von Paul Logan sein. Der YouTuber hatte in einem seiner Videos den leblosen Körper eines Menschen gezeigt, der sich offenbar selbst getötet hat. Das war offenbar ein Verstoß gegen das Verbot, gewalttätige oder blutige Inhalte hochgeladen und zu veröffentlichen, die "vorrangig in schockierender, respektloser oder effekthascherischer Art und Weise dargestellt sind. "
YouTube hatte ihn daraufhin auf mehrere Weisen sanktioniert. Unter anderem wurden Logans Videos aus dem Anzeigenprogramm "Google Preferred" entfernt, das die Kanäle von reichweitenstarken Youtubern bevorzugt mit Werbung von großen Marken ausstattet. Paul flog außerdem aus der für den Abo-Dienst Youtube Red produzierten Web-Serie "Foursome".
Mittlerweile hal Logan nochmal nachgelegt und ein Video veröffentlicht, in dem er mit einem Taser auf tote Ratten schießt. Daraufhin hat ihm YouTube "temporär" sämtliche Werbung auf seinen Kanälen gesperrt. (jo)