Zimmermann befĂĽrchtet Lauschangriffe auf VoIP

Der US-Kryptografie-Experte Phil Zimmermann warnt vor kriminellen Angriffen auf Voice-over-IP-Telefonie. Die in VoIP-Programmen eingesetzten VerschlĂĽsselungsverfahren seien nicht sicher genug.

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Von
  • Niels Boeing

Voice-over-IP-Telefonie könnte schon bald das Ziel krimineller Attacken im Internet werden, warnt der US-Kryptografie-Experte Phil Zimmermann im Interview mit Technology Review. Zimmermann hat in den Neunzigerjahren die E-Mail-Verschlüsselungstechnik Pretty Good Privacy (PGP) entwickelt. "Ich sage voraus, dass diese Verbrecher auch VoIP angreifen werden, sobald es weiter verbreitet ist. Wir sprechen hier über ein Abhören per Mausklick vom anderen Ende der Welt aus."

Die etwa in populäre VoIP-Programme wie Skype eingebaute Verschlüsselung sei nicht sicher genug, um dies zu verhindern. Deren Ansätze erforderten "die Dazwischenschaltung mehrerer Server – und einige von denen sind enorm unsicher", sagt Zimmermann. "Was passiert, wenn der Server zum Beispiel in China steht?"

Zimmermann setzt deshalb auf die von ihm entwickelte Verschlüsselungssoftware Zfone: "Meine Lösung ist die einzige, bei der die Verschlüsselung durch den Sprachdatenstrom geleitet wird." Anders als bei der proprietären Software von Skype – "Skype sagt niemandem, wie sie funktioniert" – ist zudem der Quellcode von Zfone offen. Die öffentliche Beta-Version des Programms kann kostenlos von Zimmermanns Webseite heruntergeladen werden und steht in Versionen für Mac OS X, Linux und Windows zur Verfügung.

Mehr dazu in Technology Review online: (nbo)