funk: ARD und ZDF starten Content-Plattform für junge Leute
Unter dem Dach der Content-Marke funk spielen ARD und ZDF zahlreiche neue Formate über Facebook, Youtube und Co. aus, die sich an junge Leute richten. Das Budget liegt bei 45 Millionen Euro jährlich.
ARD und ZDF starten am 1. Oktober gemeinsam eine neue Content-Plattform namens funk, die vor allem junge Leute im Alter zwischen 14 und 29 Jahren ansprechen soll. Die Inhalte sollen nicht klassisch im Fernsehen ausgestrahlt werden, sondern über verschiedene Kanäle im Internet an das junge Volk gebracht werden. Zum Auftakt stehen Youtube und Facebook im Fokus, aber auch Formate für Snapchat, WhatsApp und Instagram werden entwickelt. Alternativ sind die Inhalte auch auf der Webseite abrufbar. Neben vielen Eigenproduktionen bietet funk auch einige internationale Inhalte wie beispielswese die Krimi-Serie Fargo.
Eine eigene Funk-App für iOS und Android gibt es ebenfalls. Diese ist explizit nicht als Mediathek gedacht, sondern sei eine "eigene Welt mit eigenen Inhalten" in einem "gewollt überschaubaren Rahmen", schreibt der Sender. Jeden Monat soll es darin neue Serien geben.
funk löst EinsPlus und ZDFkultur ab
"Orientierung, Information und Unterhaltung" sind die drei Grundpfeiler von funk, das federführend vom SWR verantwortet wird. Die Inhalte werden in den Redaktionen von ARD und ZDF in ganz Deutschland und gemeinsam mit Partnern entwickelt. Geleitet wird das Projekt von Florian Hager und Sophie Burkhardt. Jährlich steht ein Budget von 45 Millionen Euro zur Verfügung, das komplett aus dem Rundfunkbeitrag abgeschöpft wird. Um das Projekt zu stemmen, stellt das ARD den Kanal EinsPlus ein, das ZDF zieht den Schlussstrich unter ZDFkultur. Alle Inhalte von funk werden ohne Zusatzkosten oder Werbung angeboten.
Mit funk wollen die Öffentlich-Rechtlichen TV-Sender der veränderten Mediennutzung junger Menschen gerecht werden: Der Fernseher rückt zunehmend in den Hintergrund, das Internet hingegen wird praktisch allgegenwärtig. Um sich dieser Entwicklung allerdings anpassen zu können, waren rechtliche Änderungen notwendig. Lange durften ARD und ZDF nur dann im Netz aktiv sein, wenn der Bezug zu einer Fernseh- oder Radiosendung sichtbar wurde. (dahe)