Anwendungen strukturiert aufbauen
Seite 4: Exkurs: SOLID im Ăśberblick
Die SOLID-Prinzipien sind fünf Regeln für die objektorientierte Programmierung. Sie wurden von Robert C. Martin geprägt und verfolgen das Ziel, die Wartbarkeit von Code zu verbessern.
Sie lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Single-Responsibility-Prinzip (SRP): Die Regel besagt, dass es für jede Klasse nur einen Grund für Veränderung geben darf – anders gesagt, jede Klasse solle nur genau eine fachliche Verantwortlichkeit abdecken.
- Open-Closed-Prinzip (OCP): Klassen sollten sich erweitern lassen, ohne dass sich dadurch ihr Verhalten ändert. Eine Klasse sollte also offen für Erweiterung, aber geschlossen hinsichtlich der Änderungen sein.
- Liskovsches Substitutionsprinzip (LSP): Dass sich eine abgeleitete Klasse stets so zu verhalten habe, wie die zugrunde liegende Basisklasse, fordert das LSP. Das Ziel ist, jederzeit an Stelle der Superklasse eine Subklasse ohne semantische Änderungen verwenden zu können.
- Interface-Segregation-Prinzip (ISP): Große Interfaces sind auf mehrere kleine aufzuteilen, sodass ein Verwender nur genau jene Interfaces implementieren muss, die tatsächlich notwendig sind.
- Dependency-Inversion-Prinzip (DIP): Abhängigkeiten sollten stets von konkreten zu abstrakten Modulen verlaufen, sodass konkrete Implementierungen leichter auszutauschen sind und sich voneinander entkoppeln lassen.
(jul)