Apples iPhone-Tricks für immer höhere Bildschirmauflösungen

Seite 3: Skalierung und Zoom

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Die Skalierung des gesamten Bildschirminhalts kommt noch an zwei weiteren Stellen zum Einsatz: Beim Zoom-Modus und zur Darstellung älterer Apps.

Der neue Anzeigezoom von iPhone 6 und iPhone 6 Plus

(Bild: c't)

Ist einem Nutzer die Darstellung zu fein, so kann er die gesamte Oberfläche von iOS 8 etwas größer darstellen lassen. Apple realisiert diesen Zoom sehr geschickt. Auf dem iPhone 6 Plus wird zur Zoom-Darstellung nicht das 414-×-736-Koordinatensystem verwendet, sondern die 375-×-667-Ansicht, die eigentlich für das kleinere iPhone 6 vorgesehen ist. Das Rendering geschieht weiterhin mit dem Plus-typischen Faktor 3 in jede Richtung, was 2001 × 1125 Bildpunkte ergibt – die dann wiederum auf die 1080 × 1920 Pixel des Displays herunterskaliert werden.

Die Skalierung auf die Bildschirmauflösung geschieht übrigens nur zur tatsächlichen Darstellung. Erstellt man mit dem iPhone 6 Plus Screenshots, indem man Home- und Standby-Taste gleichzeitig drückt, so sind diese 1242 × 2208 Pixel (Standard-Ansicht) beziehungsweise 1125 × 2001 Pixel (Zoom-Ansicht) groß. Das Gleiche gilt für die Darstellung, die Entwickler im iOS-Simulator zu sehen bekommen.

Beim iPhone 6 geht Apple analog vor und verwendet dort für den Anzeigezoom die 320-×-568-Ansicht, die eigentlich für die nächstkleineren 5er-iPhones gedacht ist. Dabei entstehen mit Skalierungsfaktor 2 die iPhone-5-typischen 640 × 1136 Bildpunkte, die dann auf die iPhone-6-Auflösung von 750 × 1334 hochskaliert werden. Dieses Hochskalieren geht mit einem leichten Schärfeverlust einher, der sichtbar ist. Damit sehen Homescreen & Co. also etwas verwaschen aus – wie bei einer alten App, die nicht angepasst ist.

Apropos alte Apps: Weil auch das iPhone 6 Plus dort dann auf die iPhone-5-Ansicht zurückgreifen muss, mag es bei manchen Apps zu Darstellungsfehlern kommen: Die Kombination 320er-Ansicht plus Skalierungsfaktor 3 gab es bisher schließlich nicht und konnte damit auch nicht von den Entwicklern getestet werden.

Das Skalieren älterer, nicht angepasste Apps auf die volle Bildschirmfläche ist übrigens tatsächlich neu für die 6er-iPhones, denn bislang war es nicht nötig: Ein iPhone 5 hat eine nicht angepasste iPhone-4-App nämlich nicht verzerrt, sondern pixelgenau mittig auf Bildschirm dargestellt mit schwarzen Balken oben und unten. (mue)